Die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel haben die Bundestagswahl vom Sonntag nach ersten Hochrechnungen der deutschen Fernsehsender mit deutlichen Stimmenverlusten gewonnen. Die AfD ist mit einem zweistelligen Ergebnis erstmals im Parlament vertreten.
Nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF (18.00 Uhr) kam die CDU/CSU auf 32.7 bis 33.3 Prozent (2013: 41.5). Die SPD von Kanzlerkandidat Martin Schulz landete mit 20.2 bis 20.8 Prozent (2013: 25.7) abgeschlagen auf Platz zwei.
Die rechtspopulistische AfD erreichte 13.2 bis 13.4 Prozent (2013: 4.7), die FDP (Liberale) kehrt nach vier Jahren Abwesenheit mit 10.1 bis 10.5 Prozent (2013: 4.8) ins nationale Parlament zurück. Die Partei Die Linke erreichte 8.9 Prozent (2013: 8.6), die Grünen 9.2 bis 9.4 Prozent (2013: 8.4).
Die SPD erzielte ihr schlechtestes Bundestagsergebnis aller Zeiten. Die AfD kam auf den dritten Platz. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird nach Mitternacht erwartet. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent (2013: 70.8 Prozent).
Nach diesen Prognosen wäre eine Fortsetzung der regierenden «schwarz-roten» Koalition aus CDU/CSU und SPD möglich, die die SPD aber nicht will. Merkel könnte auch versuchen, eine «Jamaika-Koalition» (Schwarz-Gelb-Grün) mit FDP und Grünen zu bilden, die es auf Bundesebene in Deutschland bisher noch nicht gegeben hat. (sda)