Ungeachtet von Kritik aus der EU will der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die «Säuberungen» nach dem Putschversuch mit unverminderter Härte fortsetzen. «Wir haben noch keinen Punkt gesetzt, das ist erst das Komma», sagte Erdogan am Donnerstag.
Es werde kein Nachlassen bei der «Säuberung» des Staates von Anhängern der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen geben, den Erdogan für den Putschversuch verantwortlich macht. «Der Virus hat sich überall ausgebreitet», sagte Erdogan in Ankara in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.
Die türkische Regierung wies ausserdem die Forderung des österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern nach einem Stopp der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei scharf zurück.
«Es ist verstörend, dass seine Kommentare ähnlich wie die der Rechtsaussen klingen», sagte Europaminister Omer Celik in Ankara in Anspielung auf die Positionen der rechtspopulistischen FPÖ in Österreich.
«Kritik ist sicherlich ein demokratisches Recht. Aber es gibt einen Unterschied zwischen einer Kritik an der Türkei und einer Positionierung gegen die Türkei», fügte Celik hinzu. (sda/dpa)