In sakraler Atmosphäre, aber auch mit Anspielungen an die Flüchtlingskrise zeigt Regisseur Uwe Eric Laufenberg seine neue «Parsifal»-Inszenierung bei den Bayreuther Festspielen. Der erste Aufzug mit der Enthüllung des Heiligen Grals ist in einer Kirche angesiedelt.
Dort stehen zunächst Feldbetten - einem Flüchtlingslager ähnlich. Später zoomt eine Kamera durch eine Öffnung in der Kuppel hinaus in eine Umgebung, wie sie in Syrien anzutreffen sein könnte, brennende Gebäude sind zu sehen.
Dirigent Hartmut Haenchen dirigierte zügig, der erste Aufzug dauerte etwa eine Stunde und 40 Minuten. Haenchen war nach dem Rückzug von Andris Nelsons erst vor kurzem am Pult eingesprungen. Georg Zeppenfeld sang den Gurnemanz, Ryan McKinny gab einen leidenden Amfortas, blutüberströmt, mit Wundmalen und Dornenkrone. Die Titelrolle verkörperte Startenor Klaus Florian Vogt.
Die Bayreuther Festspiele dauern bis zum 28. August. «Parsifal» ist die einzige Neuinszenierung. Daneben stehen als Wiederaufnahmen auf dem Spielplan: der vierteilige «Ring des Nibelungen» in einer Inszenierung von Frank Castorf, «Der fliegende Holländer», inszeniert von Jan Philipp Gloger, sowie «Tristan und Isolde» in der Deutung der Bayreuther Festspielchefin Katharina Wagner. (sda/dpa)