Schweiz
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Abschaffung der 1. Klassen bei den SBB: Das steckt hinter der Petition

Blick in die 1. Klasse im ersten rundum erneuerten IC2000-Intercity-Zug, praesentiert von der SBB am Donnerstag, 31. Januar 2019 in Olten. Einige der IC2000-Zuege der SBB sind seit 20 Jahren im Einsat ...
Die 1. Klasse ist oft fast leer, während die Züge der 2. Klasse voll besetzt sind.Bild: KEYSTONE

Petition will die 1. Klasse im öffentlichen Verkehr abschaffen – das steckt dahinter

Keine Zweiklassen-Gesellschaft mehr im öffentlichen Verkehr – das fordert eine aktivistische Bewegung junger Menschen. Mit ihrer Forderung stehen sie nicht alleine da.
15.12.2025, 14:3615.12.2025, 15:31

Pendlerinnen und Pendler kennen diese Situation nur zu gut: Sie steigen in einen überfüllten Zug, stehen dreissig Minuten lang und sehen hinter einer automatischen Tür, dass der 1.-Klasse-Wagen beinahe leer ist.

Nun will der junge Verkehrs-Club (JungVCS) der Schweiz der 1. Klasse an den Kragen: Um mehr Platz zu schaffen, soll sie komplett abgeschafft werden.

Obwohl ein Ticket in der 1. Klasse fast doppelt so teuer ist, werde die 1. Klasse von der 2. Klasse subventioniert, heisst es in der Petition. Der JungVCS stützt sich dabei auf interne SBB-Dokumente: Pro genutztem Platz erziele die 2. Klasse 1,7-mal mehr Einnahmen als die 1. Klasse. Die Petition hat innerhalb eines Monats bereits mehrere tausend Unterschriften erhalten.

Junge Menschen wollen 1.-Klassen-Abschaffung

Mit ihrer Forderung stehen sie nicht allein: Laut einer repräsentativen Umfrage von Demoscope sprechen sich 60 Prozent der jungen Menschen zwischen 15 und 34 Jahren für die Abschaffung der 1. Klasse im öffentlichen Verkehr aus.

Die Schweizerischen Bundesbahnen befassen sich derzeit nicht mit dem Thema. «Die erste Klasse muss weiterhin angeboten werden, da sie den Bedürfnissen von Kunden entspricht, die mehr Komfort, Ruhe oder ein angenehmeres Reiseerlebnis wünschen», so die SBB gegenüber Blue News.

(hun/cst)

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24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit
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24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit
Am 1. Januar 1902 wurden die SBB gegründet. An diesem Tag fuhr auch der erste SBB-Zug, der eigenhändig von der SBB-Generaldirektion geführt wurde. Bis dahin wurde der Betrieb zwar im Auftrag der Bundes, aber noch in der Organisation der Privatbahnen geführt. Sukzessive wurden von 1901 bis 1909 die fünf grössten Privatbahnen verstaatlicht und in die SBB überführt. Die Männer tragen schicke Doppelreiher und posieren vor dem allerersten SBB-Zug. Er ist gerade im Bahnhof Bern eingetroffen. ... Mehr lesen
quelle: foto service sbb / str
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234 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dr. Rodney McKay
15.12.2025 16:05registriert September 2024
Sobald es ein Ess- und Trinkverbot sowie ein generelles Verbot für lautes Telefonieren etc. in der 2ten Klasse gibt bin ich sofort dabei. Vorher definitiv nicht. Wieso? Es gibt genügend Leute die im Zug Arbeiten und dann keinen Bock haben gestört zu werden. Und ja...in der 2ten klasse hat man diese Probleme deutlich öfter als in der ersten Klasse.

Und genau dafür bezahlen Leute eben.
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Nocheinerdersweis
15.12.2025 16:14registriert Dezember 2022
Wen sich der Fahrgast nicht Benehmen kann in der Öffentlichkeit bin ich Dankbar für die erste Klasse.
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Captain Mumpitz
15.12.2025 16:45registriert März 2022
Ich fahre fast nur 1. Klasse, obwohl ich sie definitiv überteuert finde.
Allerdings ist genau der halbleere Wagen DER Grund schlechthin, wieso ich den Aufpreis zu zahlen bereit bin. Ich hab dort meine Ruhe und sie ist sauber.
In der 2. Klasse liegt so oft Abfall rum (weil man bis auf jene beim Eingang sämtliche Eimer entfernt hat), die Sitze sind dreckig, der Boden klebrig, dazu ist es laut und es riecht auch gerne mal nach Essen, Bier, Red Bull oder sonstwas. In der 1.Kl. sitz ich allein im sauberen 4er und tuckere durch die Landschaft.
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