Wegen versuchten Mordes im Kreisssaal hat die Staatsanwaltschaft in Deutschland eine Hebamme angeklagt. Sie soll vier werdenden Müttern in einem Münchner Spital vor dem Kaiserschnitt ein blutverdünnendes Medikament verabreicht haben.
Bei allen Frauen führte dies zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust, sie konnten nur durch sofortige Notfallmassnahmen gerettet werden. Zu den gesundheitlichen Folgen für die Frauen machte die Behörde keine Angaben.
Schon zuvor soll die Hebamme in einem hessischen Spital ähnlich gehandelt und das Leben von fünf Frauen gefährdet haben. Es sei davon auszugehen, dass die 34-Jährige mit ihrer beruflichen Situation unzufrieden gewesen sei, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Das Schicksal der Patientinnen sei ihr egal gewesen.
Seit etwa einem Jahr sitzt die Hebamme in Untersuchungshaft. Sie bestreitet den Ermittlern zufolge die Vorwürfe. Das Landgericht München I muss nun über einen Termin für den Prozess entscheiden. Die Anklageschrift umfasst 247 Seiten. 94 Zeugen und sechs Sachverständige sollen im Prozess aussagen. (sda/afp/dpa)