Auch gegen den US-Actionfilmstar Steven Seagal ist nun der Vorwurf der sexuellen Belästigung erhoben worden. Die Schauspielerin Portia de Rossi beschuldigt ihn, sie während eines Vorsprechens für einen Film belästigt zu haben.
Der 65-Jährige reagierte zunächst nicht auf den Vorwurf. De Rossi schrieb am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter, Seagal habe ihr während der Sprechprobe gesagt, dass ihm die persönliche Chemie mit seinen Kollegen jenseits der Leinwand wichtig sei. Dann habe er vor ihr den Reissverschluss seiner Hose heruntergezogen.
Sie sei daraufhin aus dem Raum gerannt und habe ihre Agentin angerufen, berichtete die aus Australien stammende Schauspielerin. Diese habe ungerührt reagiert und gesagt: «Nun, ich wusste nicht, ob er Dein Typ ist.»
De Rossi spielte unter anderem in der international erfolgreichen US-Fernsehserie «Ally McBeal». Die 44-Jährige ist mit der populären US-Talkmasterin Ellen DeGeneres verheiratet. DeGeneres erklärte auf Twitter, sie sei «stolz» auf ihre Frau dafür, dass sie sich mit ihrem Belästigungsvorwurf nun an die Öffentlichkeit gewandt habe.
Seagal wurde ab Ende der achtziger Jahre durch Actionfilme wie «Nico» und «Alarmstufe: Rot» zum Star. Er ist auch Regisseur, Kampfsportler und Musiker.
Grosse Popularität geniesst er bis heute vor allem in Osteuropa. Im vergangenen Jahr wurden ihm die russische und serbische Staatsbürgerschaft verliehen. Seinen russischen Pass holte er persönlich bei Staatschef Wladimir Putin ab.
In den vergangenen Wochen gab es eine ganze Welle von Belästigungs- und Missbrauchsvorwürfen gegen Prominente der Filmbranche. Ausgelöst wurde sie durch den Skandal um den Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein, gegen den inzwischen mehr als hundert Frauen entsprechende Anschuldigungen erheben. Darunter sind Mega-Stars wie Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie.
Mit Belästigungs- und Missbrauchsvorwürfen sieht sich auch der Schauspieler Kevin Spacey konfrontiert. Mehrere Männer beschuldigen ihn, gegen sie übergriffig geworden zu sein. (sda/afp)