Es bleibt dabei: Der Mann, der im Sommer 2011 in Pfäffikon ZH seine Ehefrau und die Leiterin des örtlichen Sozialamtes erschossen hat, muss lebenslänglich wegen mehrfachen Mordes hinter Gitter. Das Zürcher Obergericht bestätigte am Dienstag das erstinstanzliche Urteil.
Er hatte im August 2011 mitten im Dorf seiner Frau abgepasst, als sie von ihrer Arbeit in die Mittagspause ging, und sie mit drei gezielten Schüssen getötet. Dann ging er zum nahen Gemeindehaus, wartete kurz, bis die Sozialamtsleiterin herauskam, und schoss ihr in den Kopf. Dies alles ereignete sich innert wenigen Minuten.
Er habe gehandelt «wie ein Roboter», machte er geltend. Nie zuvor habe er geplant, die beiden Frauen zu töten. Weshalb er dann eine Pistole eingesteckt hatte, wenn er doch nur mit seiner Frau reden wollte, konnte er allerdings nicht erklären. Auch sonst tauchten bei der Befragung etliche Widersprüche und Ungereimtheiten auf.
In den Antworten auf die Frage der Oberrichter zeigte sich der Beschuldigte voller Selbstmitleid. Er verstieg sich gar zur Aussage: «Niemand leidet mehr als ich». Er sprach mit brüchiger Stimme, wurde allerdings jeweils energischer, wenn er sich rechtfertigte oder über Fehlverhalten anderer sprach.
Der Mann, ein Kosovare, der seit 1985 in der Schweiz lebt, war vom psychiatrischen Gutachter als herrschsüchtiger Patriarch beschrieben worden, der seine Frau und die sechs Kinder mit Drohungen und Gewalt in Schach zu halten versuchte. Je selbstständiger die Kinder wurden, umso explosiver wurde die Situation. Und als die Frau die Scheidung wollte, musste sie sterben. (whr/sda)