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Epstein-Mails: Trump wusste von Taten, verbrachte Stunden mit Opfer

Epstein Trump
Donald Trump und Jeffrey Epstein 1992 auf einer Party im Golfklub Mar-a-Lago: Der Investmentbanker Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen missbraucht haben.screenshot: nbc

Mails von Epstein belasten Trump – Weisses Haus spricht von Schmierkampagne

Mails von Jeffrey Epstein enthüllen belastende Details über Donald Trump. Er soll von Epsteins kriminellen Machenschaften mindestens Kenntnis gehabt haben.
12.11.2025, 15:2912.11.2025, 17:14
Julian Seiferth / t-online
Ein Artikel von
t-online

Von den US-Demokraten im Repräsentantenhaus veröffentlichte E-Mails des verurteilten pädophilen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein belasten US-Präsident Donald Trump. Trumps und Epsteins Bekanntschaft ist schon seit Jahren bekannt. Allerdings beteuerte Trump stets, er sei weder in Epsteins Straftaten involviert gewesen noch habe er von ihnen oder Epsteins Pädophilie gewusst.

Die nun veröffentlichten Mails zeichnen ein anderes Bild. In einer Nachricht an den Journalisten Michael Wolff schreibt Epstein über Trump: «Natürlich wusste er von den Mädchen.» Später beraten Wolff und Epstein gemeinsam, welche «Antwort wir ihm an die Hand geben können», sollte Trump von Journalisten nach Epstein gefragt werden. Auch wird besprochen, wie Epstein Trumps Antwort später nutzen könnte – etwa, um ihn öffentlich bloßzustellen oder um Trump von Epstein abhängig zu machen.

FILE - In this June 25, 2013, file photo, Ghislaine Maxwell, founder of the TerraMar Project, attends a news conference on the Issue of Oceans in Sustainable Development Goals, at United Nations headq ...
Ghislaine Maxwell behauptete bis vor Kurzem, dass sie Trump nie mit einem der Mädchen gesehen habe.Bild: keystone

In einer anderen Mail an seine Komplizin Ghislaine Maxwell schreibt Epstein über eines seiner Opfer: «Sie verbrachte Stunden in meinem Haus mit ihm (gemeint ist Trump; Anm. d. Red.).» Maxwell antwortet: «Daran habe ich auch gedacht.»

Email Epstein
Eines der veröffentlichten Emails.screenshot: x
Epstein 2
Ein weiteres Email, das veröffentlicht wurde.screenshot: x

Maxwell hatte zuletzt behauptet, sie habe Trump nie mit einem der Mädchen bei Epstein gesehen. Sie sitzt aktuell unter anderem wegen ihrer Mittäterschaft im Gefängnis und erklärte zuletzt, sie wünsche sich von Trump eine Aufhebung ihrer Strafe. Epstein starb 2019 während Trumps erster Präsidentschaft im Gefängnis – offiziell durch Suizid. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben.

Druck auf Trump

Der heutige Präsident war in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat. Ein Fehlverhalten in der Affäre konnte Trump allerdings nie nachgewiesen werden.

Die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, sandte eine Erklärung an NPR, in der es unter anderem hiess: «Die Demokraten haben selektiv E-Mails an die liberale Medien weitergegeben, um eine falsche Darstellung zu schaffen und Präsident Trump zu diffamieren.» Diese Geschichten seien nichts anderes als böswillige Versuche, von den historischen Errungenschaften Präsident Trumps abzulenken, und jeder Amerikaner mit gesundem Menschenverstand durchschaue diesen Schwindel und diese offensichtliche Ablenkung von der Wiedereröffnung der Regierung.

Der Druck auf Trump könnte in Kürze weiter steigen: Am Mittwoch wird in Washington die neugewählte, demokratische Abgeordnete des Repräsentantenhauses, Adelita Grijalva, vereidigt. Mit ihrer Stimme könnten Republikaner und Demokraten eine parteiübergreifende Petition beschliessen, alle Epstein-Akten zu veröffentlichen. Dafür sind im Repräsentantenhaus 218 Stimmen nötig, bisher fehlte eine Stimme zur Verabschiedung.

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fiction42
12.11.2025 15:33registriert Mai 2020
Trump wird diese Emails als Fake News bezeichnen und als Verschwörung der Demokraten. Seine MAGA Basis kauft ihm dies natürlich ab und es geht weiter wie bisher...
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Der Micha
12.11.2025 15:34registriert Februar 2021
Die Mails offenbaren, dass man erst jetzt auf die vollumfängliche Offenlegung der Epstein-Files pochen muss. Das Schlimme ist, dass nicht nur ein Verbrecher im weißen Haus sitzt, sondern dieser schützt auch die anderen Menschen, die im diesen Fall involviert ist.
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Wolf Rabe
12.11.2025 15:31registriert Februar 2015
Ist DAS jetzt endlich genug, um Trump seines Amtes zu entheben?!?
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