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Winter-Prognose für die Schweiz: Der Polarwirbel schwächt sich ab

Philip Ankumah, Angestellter des Tiefbauamts Stadt Bern, raeumt Schnee vor dem Bundeshaus, am Freitag, 22. November 2024 in Bern. Die verbreiteten Schneefaelle vom Vorabend und in der Nacht haben in w ...
Massenhafter Schnee im Flachland? Ein Zusammenbruch des Polarwirbels macht das zwar wahrscheinlicher, doch ein wichtiger Faktor spricht dagegen.Bild: keystone

Der Polarwirbel schwächt sich ab – was das für den kommenden Winter bedeutet

11.11.2025, 21:3413.11.2025, 11:33

Die ersten Langzeitprognosen für die Wintersaison 2025/26 sind bereits publik. Von wissenschaftlicher Seite her dominieren die Folgen von La Niña, das Phänomen dürfte in Teilen Europas für einen schneereichen und kalten Winter sorgen.

Nun meldet MeteoNews: «Beim aktuell noch intakten Polarwirbel kommt es in den kommenden Tagen zu einer ausgeprägten Störung.» Der Polarwirbel schwächt sich also ab oder könnte sogar kollabieren. Dies wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit für längere Kältephasen mit anhaltendem Schneefall.

Ein intakter Polarwirbel am 11. November 2025.
Aktuell ist der Polarwirbel noch intakt.Bild: meteonews

Denn: Eine Störung des Polarwirbels macht Kaltluftvorstösse aus dem Norden in den Süden wahrscheinlicher. Zudem steigen auch die Chancen für eine «blockierte Lage», in der das Wetter konstant bleibt. Tatsächlich ist eine solche frühe Abschwächung des Polarwirbels «ziemlich ungewöhnlich», wie der Wetterdienst schreibt. Aber: «Davon aber zum wiederholten Male einen Jahrhundertwinter abzuleiten, ist absolut unseriös!»

Was das für den Winter bedeutet

Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) und die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) haben ihre erste langfristige Prognose für den Winter bereits Anfang November publiziert.

Das sagen die Prognosen für Dezember 2025 bis Februar 2026.
Die neuesten Prognosen für den Winter gehen für die Schweiz nicht von überdurchschnittlich viel Niederschlag aus.Bild: meteonews

Das ECMWF sieht beim Luftdruck ebenfalls einen Trend hin zu längeren Kältephasen über Europa, die NOAA hingegen spricht von keiner klaren Tendenz. Was den Niederschlag betrifft, sehen beide Institute keine Anzeichen auf Extreme. Es dürfte also weder zu trocken noch zu nass werden.

Das sagen die Prognosen für Dezember 2025 bis Februar 2026.
Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperaturen macht schneereiche Winter immer unwahrscheinlicher.Bild: meteonews

Einigkeit herrscht hingegen bei den Temperaturen, wie MeteoNews schreibt: «Der Zeitraum von Anfang Dezember bis Ende Februar wird milder als der Durchschnitt der letzten 30 Jahre.» So erhöht eine Störung des Polarwirbels zwar die Chancen auf Schnee, dem Klimawandel und den allgemein steigenden Temperaturen hat aber auch dieses Phänomen nur wenig entgegenzusetzen. (leo)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Decepticon
11.11.2025 22:42registriert April 2022
Ich konstatiere: Eine Störung wird den jetzt intakten Polarwirbel zusammenbrechen lassen. Danach kann es zu mehr Kälteeinbrüchen kommen, oder zu einer blockierten, stabilen Lage. Für mich etwa so aufschlussreich wie „kräht der Hahn auf dem Mist, so ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist“…
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Pummelfee
11.11.2025 22:56registriert Mai 2020
Diese Vorhersage ist doch auch wieder für drn runden Ordner! Dass der Polarwirbel sich abschwächt bedeutet, dass wir einen kalten, schneereiche. winter haben könnten…einpaar Zeilen später: milde Temperaturen…
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Bärner728
12.11.2025 01:40registriert Juni 2020
Meine Prognose: Wir werden, wie jeden Winter der letzten Jahre, völlig überrascht sein, dass es auch im Flachland so was wie Schnee geben kann...
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