Schwere Unwetter haben im Irak Überschwemmungen und Chaos ausgelöst. In einem Flüchtlingslager in Tus Churmatu nördlich von Bagdad wurde nach Behördenangaben vom Donnerstag eine Dreijährige von den Fluten in den Tod gerissen.
In der Hauptstadt Bagdad, die mit schätzungsweise mehr als acht Millionen Einwohnern die zweitgrösste Stadt der arabischen Welt ist, wurden am Mittwochabend Strassen und Häuser überflutet. Es war der erste Sturm in der Region nach einem langen und heissen Sommer.
Auf Fotos und Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie Autos in den Wassermassen trieben und die Mitarbeiter eines Spitals in knietiefem Wasser wateten.
Viele Menschen konnten wegen der Fluten am Donnerstag ihren Arbeitsplatz nicht erreichen, die Regierung rief angesichts der Lage einen arbeitsfreien Tag aus. Einwohner verbrachten einen Grossteil der Nacht damit, mit Fäkalien verseuchtes Regenwasser aus ihren Häusern zu schöpfen.
Kritisch war die Lage auch in den Flüchtlingslagern rund um Bagdad. Schlammmassen verwüsteten die Zeltlager für von den Konflikten in der Provinz Anbar und anderen Regionen des Landes vertriebenen Menschen. Auch in Anbar wurden mehrere Camps von den schweren Regenfällen getroffen, hunderte Familien mussten in Notunterkünften in Moscheen und Schulen untergebracht werden.
Gouverneur Suhaib al-Rawi forderte die Behörden zur Hilfe auf. Laut Wettervorhersage soll es am Freitag und in der kommenden Woche weitere Gewitter geben. (sda/afp)