Das One World Trade Center in New York nähert sich seiner Vollendung. Der Rohbau ist fertig, kürzlich durften Journalisten ihn von innen besichtigen. Mit 541 Metern – Antenne inklusive – ist der Nachfolge-Bau der am 11. September 2001 zerstörten Twin Towers an der Südspitze Manhattans der höchste Wolkenkratzer in der westlichen Welt.
Bereits heute erhält man einen Eindruck, wie die Aussicht von ganz oben sein wird, dank dem US-Magazin «Time». Zum Relaunch seiner Website hat es ein interaktives 360-Grad-Panoramabild produziert. Die Online-Version ermöglicht dank Zoom und hoher Auflösung einen spektakulären «Flug» über New York. So beeindruckend hat man den Big Apple vermutlich noch nie gesehen.
Zur Herstellung des interaktiven Panoramas war eine Vorlaufzeit von acht Monaten notwendig, heisst es im Making-Of. Dabei kooperierte «Time» mit dem Tech-Startup GigaPan aus dem Bundesstaat Oregon. Am 28. September 2013 war es soweit: Eine Kamera mit einer 100-Millimeter-Linse wurde an einem eigens konstruierten, schwenkbaren Aluminiumarm an der Antenne von One World Trade Center befestigt.
Während rund drei Stunden nahm die Kamera etwa 1000 hoch auflösende Fotos auf. Weil die Antenne ständig im Wind schwankt, musste GigaPan einen Dämpfungsmechanismus entwickeln, damit die Aufnahmen gestochen scharf herauskamen. Schliesslich wurden 567 Bilder ausgewählt und am Computer zu einer einzigen Datei mit nicht weniger als 14,5 Gigabyte zusammengesetzt.
Das Resultat rechtfertigt den Aufwand in jeder Beziehung. Ende Jahr sollen die ersten Mieter in den Wolkenkratzer einziehen, und Anfang 2015 wird die dreistöckige Aussichtsplattform eröffnet. Dann lässt sich das atemberaubende Panorama in Natura geniessen. (pbl)