Nach dem Einsturz des Teilstücks einer neuen Fahrradbrücke in Rio de Janeiro ist die gesamte Brücke gesperrt worden. Ein Gericht in der brasilianischen Metropole entschied am Samstag, dass der Brückenabschnitt der Fahrradstrecke nicht mehr genutzt werden darf.
Der an der Küste entlang führende, vier Kilometer lange Abschnitt war erst im Januar eingeweiht worden. Beim Einsturz eines Teilstücks im April waren zwei Menschen gestorben. Bislang war nur dieses 50 Meter lange Stück gesperrt gewesen. Die Sperrung müsse aber auf den gesamten Abschnitt ausgeweitet werden, sagte der Richter Marcelo Evarista da Silva in seiner Urteilsverkündung. Es müsse vermieden werden, dass Radfahrer oder Fussgänger verunglücken, die gezwungen seien, auf die Autospur auszuweichen.
Die vier Kilometer lange, über Betonpfeiler führende Fahrradpiste gehört zu einem insgesamt 25 Kilometer langen Radweg, der im Zuge der Modernisierung Rios vor den Olympischen Spielen gebaut worden war. Der vier Kilometer lange Abschnitt direkt am Atlantik bot einen spektakulären Blick. Der Einsturz am 21. April wurde vermutlich von den Wellen des Ozeans ausgelöst. Der Vorfall wird untersucht.
Die Behörden von Rio stehen unter Druck: Bei den Bauarbeiten im Zusammenhang mit den im August stattfindenden Olympischen Spielen starben nach offiziellen Angaben elf Arbeiter. Hinzu kommt, dass der Zeitplan vieler Olympia-Bauvorhaben nicht eingehalten wird. (sda/afp)