Im Juli haben sich in der Schweiz geringfügig mehr Personen arbeitslos gemeldet als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es allerdings deutlich weniger. Die Arbeitslosenquote verharrt bei historisch weiterhin sehr tiefen 2.1 Prozent.
Insgesamt waren Ende Juli 97'578 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos eingeschrieben, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Das sind 0.4 Prozent mehr als im Juni und zugleich 8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Üblicherweise wird bei der Arbeitslosigkeit aufgrund saisonaler Effekte im Juni der Tiefpunkt erreicht. Ab Juli und August nimmt sie dann wieder zu, weil sich im Spätsommer viele Schul- und Lehrabgänger auf die Arbeitssuche machen. So legte die Jugendarbeitslosigkeit um 11 Prozent zu. Bereinigt um saisonale Effekte blieb die allgemeine Arbeitslosenquote im Juli bei 2.3 Prozent.
Die Zahlen sind keine Überraschung: Die meisten von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten im Vorfeld mit einer stabilen saisonbereinigten Quote von 2.3 Prozent gerechnet. Bei der unbereinigten Quote hatten sie einen Wert von 2.1 Prozent erwartet.
Mehr offene Stellen
Auch im Juli wurden zudem den Arbeitsämtern wie schon in den letzten Monaten mehr offene Stellen gemeldet: Die Zahl stieg um 2.8 Prozent auf 38'236. Vor einem Jahr - als die Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent eingeführt wurde - waren es noch 27 Prozent weniger Stellen.
Rund zwei Drittel der jetzt im Juli gemeldeten Jobs fielen unter die Meldepflicht. Das Parlament hatte diese als EU-kompatible Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative der SVP eingeführt. Damit soll das Potenzial inländischer Arbeitskräfte besser genutzt werden.
Einen zahlenmässigen Ausschlag in den Seco-Daten gab es bei der Kurzarbeit zu beobachten. Im Mai machten mit 87 Betrieben 12 mehr als im Vormonat Gebrauch von dieser Möglichkeit. Dadurch waren 57 Prozent mehr Personen von Kurzarbeit betroffen. In absoluten Zahlen stieg die Zahl um 499 auf 1'374 Personen. Vor einem Jahr waren 909 Personen in 87 Betrieben von Kurzarbeit betroffen. (sda/awp)