Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag zum Ukraine-Gipfel in Paris eingetroffen. Der Kremlchef wurde vom französischen Präsidenten François Hollande im Élyséepalast empfangen.
Zunächst wollten die beiden Staatschefs ein bilaterales Gespräch führen. Paris und Moskau fliegen Luftangriffe in Syrien. Frankreich, Deutschland und seine Alliierten kritisieren, Russland dabei attackiere nicht nur die IS-Terrormiliz.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko werden später in Paris erwartet. Auch Merkel kommt dort mit Putin zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammen.
Anschliessend soll der Vierergipfel zur Ukraine-Krise beginnen. Hollande, Merkel und Poroschenko hatten sich am Donnerstagabend telefonisch abgestimmt. Poroschenko will in Paris vor allem über den Modus der Wahlen in den Separatistengebieten sprechen.
Neue schwere Waffen entdeckt
Kurz vor dem Treffen in Paris haben internationale Beobachter in Rebellengebieten ein modernes russisches Raketenwerfer-System entdeckt. Es handle sich um das extrem zerstörerische «Buratino»-System, sagte der Vizechef der OSZE-Beobachter in der Ukraine, der Schweizer Alexander Hug.
Demnach wurde es auf einem Übungsgelände der Aufständischen entdeckt. Der Fund sei besorgniserregend, weil sich prorussische Rebellen und Regierungstruppen auf einen Abzug schwerer Waffen verständigt hätten. Das Moskauer Verteidigungsministerium kommentierte den Fund zunächst nicht.
Mit dem Raketenwerfer kann man mehrere Häuserblöcke auf einen Schlag in Schutt und Asche legen. Die Geschosse verteilen eine brennbare Substanz, die die Explosion verstärkt. (sda/dpa/reu)