Merkel bekommt Ehrendoktorwürde der US-Elite-Universität Harvard

Merkel bekommt Ehrendoktorwürde der US-Elite-Universität Harvard

30.05.2019, 18:3230.05.2019, 18:32

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Ehrendoktorwürde der US-Eliteuniversität Harvard erhalten. Die Universität würdigte unter anderem, Merkels bisherige Zeit im Amt sei geprägt gewesen von Pragmatismus und kluger Entschlossenheit.

Harvard-Präsident Larry Bacow verlieh Merkel die Auszeichnung am Donnerstag bei einer feierlichen Zeremonie in der Hochschule in Cambridge, einem Vorort von Boston.

Explizit lobte die Universität Merkels Slogan «Wir schaffen das» in der Flüchtlingskrise, der ihr in Deutschland viel Kritik eingebracht hatte. Merkels Entscheidung, in grosser Zahl Migranten und Flüchtlinge ins Land zu lassen, habe ihren Willen gezeigt, für das einzustehen, was sie für richtig halte - auch wenn dies unpopulär sei.

Das Gleiche gelte etwa auch für ihr Vorgehen in der europäischen Schuldenkrise. Merkel bekam bei der Verleihung viel Applaus. Während der Ehrung brandete mehrfach Beifall von Absolventen und anderen Zuhörern auf. Merkel war in eine pinkfarbene akademische Robe gekleidet. Am späten Donnerstagabend wollte Merkel eine Rede vor Absolventen der Universität halten.

Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen mit US-Präsident Donald Trump wurde die Ansprache mit Spannung erwartet. Es werde «keine klassische politische Rede sein, sondern eine Rede, die auch mein Leben den Studenten nahebringt und die daraus entstandenen Lehren dann auch beinhaltet», hatte Merkel kürzlich dem US-Sender CNN gesagt.

Ein Treffen mit Trump ist bei Merkels Kurzbesuch in den USA nicht geplant. Nach Angaben eines deutschen Regierungssprechers hatte die US-Seite frühzeitig mitgeteilt, dass der Präsident an diesem Tag nicht in Washington sein werde. Trump wollte am Donnerstag vor Absolventen der US Air Force Academy im US-Bundesstaat Colorado sprechen - fast 3000 Kilometer von Harvard entfernt.

Merkel war zuletzt im April 2018 zu Besuch bei Trump. Ihr Verhältnis zum US-Präsidenten ist durch zahlreiche politische Meinungsverschiedenheiten geprägt. (sda/dpa/afp)

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