Ein somalischer Asylbewerber steht seit Mittwochmorgen vor dem Regionalgericht Berner Jura-Seeland in Biel. Er soll im Sommer 2012 in einem Asylzentrum im bernischen Gampelen einen algerischen Mitbewohner getötet haben.
Gemäss der Anklageschrift soll der Somalier im Fernsehraum des Zentrums zwölfmal mit einem Messer auf den 24-jährigen Algerier eingestochen haben. Zwei der Messerstiche des zur Tatzeit 31-jährigen Angeklagten waren tödlich.
Der Mann wurde nach Angaben des Gerichts von Psychiatern zuerst als zum Tatzeitpunkt unzurechnungsfähig erachtet. Im Prozess gegen ihn sollte es deshalb nur um eine therapeutische Massnahme gehen.
Nach einem Suizidversuch wurde der Mann aber erneut begutachtet und nun für teilweise zurechnungsfähig bezeichnet. Deshalb ist er nun angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord, eventuell vorsätzliche Tötung vor.
Der Mann bestreitet die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Er gab am Mittwoch bei Prozessbeginn an, er sei zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss gestanden. Der getötete, ihm körperlich überlegene Algerier habe ihn immer wieder drangsaliert. Deshalb sei es mehrmals zu Auseinandersetzungen gekommen. Der Somalier befindet sich in Haft.
Der Prozess gegen ihn soll bis Freitag dauern. An diesem Tag will das Bieler Gericht sein Urteil bekanntgeben. (sda)