China droht seine Ziele im Aussenhandel im dritten Jahr in Folge zu verfehlen. Laut Regierung sollen Im- und Exporte 2014 um 7,5 Prozent wachsen. «Es wird aber ein hartes Stück Arbeit, dieses Ziel noch zu erreichen», räumte der zuständige Abteilungsleiter im Handelsministerium, Zhang Ji, am Dienstag ein. Dazu müsste der Aussenhandelssektor nach seinen Worten bis Ende 2014 Monat für Monat aufs Jahr hochgerechnet um mindestens 10 Prozent wachsen.
Die Exporte hatten im April zum Vorjahr zwar leicht angezogen, in den Vormonaten war der Sektor jedoch deutlich geschrumpft. Seit Ende der 1980er-Jahre hat der Aussenhandel Chinas einen schwunghaften Aufschwung erlebt – mit jährlichen Zuwachsraten von durchschnittlich 15,9 Prozent. Doch die von der Führung in Peking gesteckten Ziele von 8 Prozent für 2013 und 10 Prozent im Jahr 2012 wurden verfehlt.
Zhang macht für das Ende des Booms hauptsächlich die steigenden Kosten verantwortlich, die die Exporteure schultern müssen. Die Lohnkosten in den Industriezentren der östlichen Küstenprovinzen des Riesenreichs seien mittlerweile zwei- bis dreimal so hoch wie in Indien, Vietnam oder Kambodscha. (kub/sda/reu)