Die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf hat ihre Landsleute am Dienstag eindringlich vor einer weiteren Ausbreitung des gefährlichen Ebolavirus in dem westafrikanischen Land gewarnt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden allein in Liberia bis Ende Juni 90 Fälle der Krankheit bestätigt. 49 Patienten starben.
Ebola verläuft in den meisten Fällen tödlich. «Ich möchte alle Mitbürger öffentlich darüber informieren, dass die Epidemie real ist und in unserem Land Menschen tötet», sagte Johnson Sirleaf. Sie forderte die Bevölkerung auf, mögliche infizierte Familienmitglieder nicht in Häusern zu verstecken.
Das Virus war im März in Guinea ausgebrochen und hatte sich in die Nachbarländer Liberia und Sierra Leone ausgebreitet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es bis zum 23. Juni 635 Fälle von Ebola in den drei Ländern, von denen 399 tödlich verliefen. «Das macht den derzeitigen Ausbruch zum schwersten aller Zeiten, nicht nur was die Zahl der Fälle und der Toten betrifft, sondern auch bezüglich der geografischen Verbreitung», so die WHO.
Die Behörde hat für Mittwoch und Donnerstag in Accra in Ghana eine Krisensitzung der Gesundheitsminister aus der Region und zahlreicher internationaler Experten einberufen. Dabei geht es darum, wie die derzeitige Epidemie eingedämmt und zukünftige Ebola-Ausbrüche verhindert werden können. (whr/sda/dpa)