Bei Schüssen in einer Moschee in der kanadischen Stadt Quebec hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Der Vorsitzende des Islamischen Kulturzentrums spricht von mindestens fünf Toten. Die Polizei nimmt mehrere Verdächtige fest.
Die Polizei bestätigte den Vorfall und mehrere Festnamen auf Twitter. Sie nannte aber keine genaue Opferzahl. Die genauen Hintergründe des Vorfalls in der Nacht zum Montag waren zunächst unklar.
Der Sender TVA Nouvelles berichtete unter Berufung auf den Vorsitzenden der Moschee von mindestens fünf Toten. Weiter hiess es, die Polizei von Quebec habe zwei Festnahmen bestätigt und schliesse nicht aus, dass es noch einen dritten Verdächtigen gebe.
Der Polizeieinsatz laufe noch. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt, die Sicherheitskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Zeugen sprachen von drei Schützen.
Während Abendgebet
Laut dem Sender CBC News hielten sich mehrere Dutzend Menschen in der Moschee auf, als kurz nach 20 Uhr (Ortszeit) plötzlich Schüsse fielen. Einer Polizeisprecherin zufolge waren dort zu diesem Zeitpunkt vor allem Männer zum Abendgebet versammelt.
Laut TVA Nouvelles wies der Vorsitzende des Islamischen Kulturzentrums darauf hin, dass seine Moschee in der Vergangenheit schon mehrfach Ziel von Angriffen gewesen sei. Neben Wandschmierereien sei einmal ein abgetrennter Schweinekopf vor der Moschee abgelegt worden.
Der Premierminister der Provinz Quebec, Philippe Couillard, sprach den Opfern und Angehörigen sein Beileid aus. Auf Twitter rief er nach der Bluttat zur geschlossenen Ablehnung von Gewalt und Solidarität mit Muslimen auf. Gleichzeitig seien die Behörden darum bemüht, die Sicherheit der Bürger zu schützen.
In den vergangenen Jahren ist es in Quebec wiederholt zu islamfeindlichen Vorfällen gekommen. 2015 wurde in der Nachbarprovinz Ontario eine Moschee in Brand gesetzt, einen Tag nach den Anschlägen in Paris. (sda/reu/dpa)