Mutmassliche islamistische Extremisten haben in Pakistan eine Universität nahe der Stadt Peshawar überfallen. Medien berichteten am Mittwoch von fortgesetzten Schusswechseln und Explosionen.
Nach ersten Erkenntnissen drangen etwa ein halbes Dutzend Bewaffnete auf den Campus vor, wie der Sprecher der örtlichen Polizei, Rohullah Khan, sagte. Fünf Männer einer privaten Sicherheitsfirma seien verletzt worden. Die Provinz Khyber Pakhtunkhwa ist eine Hochburg islamistischer Taliban-Kämpfer.
Khan berichtete, nun greife das Militär ein. «Soldaten sind eingetroffen und auf den Campus vorgedrungen.»
Der Vize-Kanzler der Universität, Fazl Rahim, berichtete Medien am Telefon, es seien etwa 3000 Studenten auf dem Gelände. «Bisher wurde keiner von ihnen verletzt oder als Geisel genommen.»
Ein Mitglied einer vor dem Campus wartenden Rettungstruppe sagte nach Medienberichten allerdings: «Wir haben gehört, es seien Tote da drinnen. Aber wir müssen warten, bis die Militäroperation vorbei ist.»
Der Angriff auf die Bacha-Khan-Universität in der Stadt Charsadda hatte gegen 9.30 Uhr (Ortszeit) begonnen. Angaben über die Täter lagen zunächst nicht vor.
Im Dezember 2014 hatten Islamisten in einer Schule in Peshawar 136 Kinder massakriert. Die Tat wurde zum nationalen Trauma und zum Ausgangspunkt einer neuen Strategie gegen einige der militanten Gruppen im Land, vor allem gegen die verschiedenen Talibangruppen. Gegen sie begann das pakistanische Militär in 2015 grosse Offensiven. Jüngst berichtete die Armee, sie habe bisher mehr als 3500 Extremisten getötet. (sda/dpa)