«Ted Scapa . . . und so nebenbei»: So heisst eine Ausstellung, die das Kunstmuseum Bern dem vor allem als Cartoonisten und Grafiker bekannt gewordenen Ted Scapa widmet. Sie zeigt, dass der Wahlberner viel mehr ist als das.
Scapa, 1931 als Eduard Schaap in Amsterdam geboren, war auch und vor allem Leiter des Berner Benteli-Verlags, Moderator der TV-Kindersendung «Das Spielhaus», Maler, begeisterter Fotograf, Designer, Kunstsammler und hatte in der Welt der Kunst berühmte Freunde. Dies alles zeigt die neue Schau im Berner Museum.
Zu sehen ist etwa das malerische Werk Scapas, der als junger Mann in Den Haag an der Kunstakademie studierte und der Künstlergruppe «Cobra» angehörte. An den Wänden hängen natürlich auch Scapas Cartoons sowie Designobjekte wie etwa Teppiche und Lampen. Kunst gesammelt hat Scapa etwa in Indonesien.
Insbesondere gibt die Ausstellung aber auch Einblick in Scapas Zuhause, das Schloss Vallamand VD am Murtensee. Das ist ein Haus voller Kunst, in dem laut Kurator Rainer Lawicki Bilder an den Wänden hängen, halb verdeckt durch Schränke. Auf den Schränken stehen Skulpturen und vor den Schränken weitere Bilder.
Scapa war befreundet mit Grössen wie Tinguely, Mirò, Tàpies und Chillida. Dies vor allem, weil er als Verleger des Benteli-Verlags über 1000 Bücher herausgegeben hat - viele Ausstellungskataloge, Künstlermonographien. Auch von diesen Künstlern hängen Bilder in der Berner Scapa-Ausstellung.
Der Ausstellungstitel «so nebenbei» verweise deshalb einerseits auf Scapas weniger bekannte Nebentätigkeiten, sagte Lawicki am Mittwoch bei der Präsentation der Schau vor den Medien. Aber auch auf die Vielseitigkeit Scapas selbst, der eben vieles parallel, nebenbei, gemacht habe.
16 Seiten fehlen noch
Das Kunstmuseum Bern bezeichnet die Ausstellung deshalb als Gesamtschau von Ted Scapas Werk. Es hat dazu - zusammen mit dem Künstler selbst - einen umfangreichen, 284-seitigen Katalog herausgegeben.
Es sei schade, sagte der 85-jährige Scapa am Mittwoch mit dem für ihn charakteristischen Augenzwinkern, dass es nicht 300 Seiten geworden seien. Doch bleibe ja noch Zeit, um weiter produktiv zu sein, so dass dereinst ein Katalog mit 16 Seiten mehr entstehe.
Die Ausstellung, die am Freitag fürs Publikum eröffnet wird, dauert bis zum 19. Februar 2017. (sda)