Thailand: Thailändische Polizei will nach Anschlag Interpol um Hilfe bitten

Thailand: Thailändische Polizei will nach Anschlag Interpol um Hilfe bitten

20.08.2015, 08:24

Nach dem Bombenanschlag in Bangkok wollen die Behörden auf der Suche nach einem ausländischen Verdächtigen die internationale Polizeibehörde Interpol einschalten. Dies sagte der Chef der thailändischen Interpol-Abteilung, Apichart Suriboonya, am Donnerstag.

Es sei ungewiss, ob der Verdächtige schon ausser Landes geflohen sei. Zudem habe sich der Angriff nicht speziell gegen chinesische Touristen gerichtet - das Ziel des Anschlags, der Erawan-Schrein, ist besonders bei Reisenden aus China ein beliebtes Ziel.

Die thailändische Polizei hatte nach dem Anschlag auf den Erawan-Schrein ein Fahndungsfoto veröffentlicht, das einen jungen Mann mit Brille, dichtem schwarzen Haarschopf und sehr heller Gesichtsfarbe zeigt. Es wurde anhand von Videoaufnahmen erstellt, die Minuten vor der Explosion gemacht wurden.

Kurz nach der Veröffentlichung erliess ein Gericht Haftbefehl gegen einen ungenannten «Ausländer». Laut der Polizei sprach der Verdächtige eine fremde Sprache, bei der es sich nicht um Englisch handelte.

Wohl kein Einzeltäter

Die Polizei geht allerdings davon aus, dass der Verdächtige nicht allein handelte, sondern thailändische Helfer hatte. Einige thailändische Medien spekulierten nach Veröffentlichung des Haftbefehls, ein Angehöriger der chinesischen Minderheit der Uiguren könnte hinter der Tat stecken.

Polizeisprecher Prawut Thavornsiri sagte, nach der Veröffentlichung des Fahndungsbilds seien eine Reihe von Hinweisen von der Öffentlichkeit eingegangen. Der Sprecher beschrieb den Verdächtigen mit dem Begriff «khaek khao», der in der Landessprache hellhäutige Muslime aus Süd- und Zentralasien und dem Nahen Osten beschreibt.

Bei dem Anschlag auf den Schrein waren am Montag 20 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden. Unter den Toten waren mindestens elf Ausländer, sie kamen aus China, Hongkong, Grossbritannien, Malaysia, Singapur und Indonesien. (sda/afp/dpa/reu)

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