Die weltweiten Temperaturrekorde setzen sich fort. Nach 2014 war 2105 das wärmste Jahr, und 2016 beginnt zumindest mit einem Rekord: Der Januar war der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Derartige Meldungen könnten im Laufe des Jahres jedoch etwas weniger werden.
Nach dem Rekordjahr 2015 ist auch 2016 überdurchschnittlich warm gestartet. Der Januar war nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA weltweit der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880.
Die Temperatur habe 1.04 Grad Celsius über dem Durchschnitt aller Januar-Aufzeichnungen des 20. Jahrhunderts gelegen, teilte die NOAA am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington mit. Demnach war der Januar 2016 bereits der neunte Monat in Folge, in dem ein neuer Temperaturrekord aufgestellt wurde.
Der Rekord geht vor allem auf besonders hohe Temperaturen über der Meeresoberfläche zurück: Demnach lag die durchschnittliche Temperatur dort um 0.86 Grad Celsius über dem Mittelwert des 20. Jahrhunderts. Der letzte Januar-Wärmerekord über den Meeren war 2010 mit 0.25 Grad über dem Durchschnitt gemessen worden.
Negativ-Rekord der arktischen Eisfläche
Die arktische Eisfläche war nach NOAA-Angaben so klein wie noch nie zuvor in einem Januar seit Beginn exakter Messungen 1979 - und zwar 7.1 Prozent kleiner als im Januar-Durchschnitt 1981 bis 2010.
An Land lag die Januar-Temperatur etwa 1.55 Grad Celsius über dem Mittelwert des 20. Jahrhunderts, teilte die NOAA weiter mit. Das sei die zweithöchste Januar-Temperatur. 2007 lag die Temperatur 1.83 Grad über dem Durchschnitt.
Auch in der Schweiz war der Januar gemäss MeteoSchweiz etwas zu warm. Der Monat war im landesweiten Durchschnitt 1.8 Grad zu mild im Vergleich zur Norm von 1981 bis 2010. Winterlich wurde es nur an wenigen Tagen um die Monatsmitte.
2015 bereits wärmstes Jahr
Bereits zuvor hatten die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf und die NOAA mitgeteilt, dass 2015 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 war - und zwar mit deutlichem Abstand. Die Durchschnittstemperatur lag laut NOAA um 0.9 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Zehn der zwölf Monate brachen ihren jeweiligen Temperaturrekord.
Nach WMO-Angaben lag dieser Hitzerekord an der globalen Erwärmung und dem seit 2015 stark ausgeprägten Klimaphänomen El Niño. Bei diesem in unregelmässigen Abständen auftretenden Phänomen sammeln sich warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme.
El Niño hat Höhepunkt überschritten
Die WMO berichtete nun am Donnerstag, der gegenwärtige El Niño sei einer der stärksten und vergleichbar mit den ebenfalls besonders starken Phasen 1982/83 und 1997/98. Die Organisation verwies auf sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Südafrika und extreme Dürre in anderen Teilen der Welt, etwa in Mittelamerika.
Laut der WMO-Mitteilung hat der aktuelle El Niño seinen Höhepunkt bereits überschritten, hat aber weiter Einfluss auf die weltweiten Temperaturen. Er werde sich in den kommenden Monaten zunehmend abschwächen. (sda/dpa/afp)