Grüne ziehen wieder in Zürcher Regierung ein - FDP verliert Sitz

Grüne ziehen wieder in Zürcher Regierung ein - FDP verliert Sitz

24.03.2019, 17:32

Überraschung bei den Zürcher Regierungsratswahlen: Die Grünen ziehen nach vier Jahren wieder in die Regierung ein, die FDP verliert einen ihrer zwei Sitze. Alle fünf Bisherigen - und Natalie Rickli - wurden problemlos wiedergewählt.

Der eher unbekannte 32-jährigen Kantonsrat Martin Neukom (Grüne) konnte von der aktuellen Klimadiskussion profitieren und schaffte mit 121'823 Stimmen mühelos den Einzug in die siebenköpfige Regierung. Er landete nach den Bisherigen auf dem sechsten Platz und konnte damit den vor vier Jahren verlorenen Sitz der Grünen zurückzuerobern.

Neukom platzierte sich noch vor SVP-Nationalrätin Natalie Rickli, die mit 116'096 Stimmen den zweiten SVP-Sitz verteidigen konnte. Mit dem Einzug von Rickli gibt es in der Zürcher Regierung neu eine Frauenmehrheit.

Vogel nur Achter

FDP-Kandidat Thomas Vogel erreichte mit 109'624 Stimmen zwar das absolute Mehr (103'357), schied aber als Achter überzählig aus. Damit verliert die FDP ihren angestammten zweiten Sitz in der Zürcher Regierung.

Komfortabel gewählt wurden die bisherigen Regierungsmitglieder. Mario Fehr (SP) belegt mit 173'231 Stimmen den ersten Platz. Danach folgen Jacqueline Fehr (SP) mit 149'104 Stimmen, Ernst Stocker (SVP) mit 140'951 Stimmen, Silvia Steiner (CVP) mit 135'481 Stimmen und Carmen Walker Späh (FDP) mit 126'229 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 32 Prozent.

Sieben Sitze weniger für SVP

Die Grünen - und mit ihnen die Grünliberalen - legen auch bei den gleichzeitig stattfindenden Kantonsratswahlen deutlich zu: Gemäss der letzten Hochrechnung legt die GLP um 9 Sitze zu, die Grünen um 9. Grosse Verliererin ist die SVP, die den grössten Sitzverlust seit Jahrzehnten hinnehmen muss.

Die Grünliberalen kommen neu auf 23 Sitze im 180-köpfigen Rat, die Grünen auf 22. Damit dürften die Öko-Parteien die herben Verluste von 2015 mehr als wett machen.

Für Corina Gredig, Co-Präsidentin der Grünliberalen, sind die Wahlresultate ein Grund zur Freude. Die Klimadiskussion und die Haltung der GLP zu Europa hätten zu diesem grossen Erfolg beigetragen, sagte sie.

Die Gewinne gehen laut der Hochrechnung des Statistischen Amtes des Kantons Zürich auf Kosten von BDP und SVP. Die SVP verliert 7 Sitze und fällt auf den tiefsten Stand seit 1995 zurück. Sie stellt mit 47 Mandaten aber weiterhin die grösste Fraktion.

SVP-Präsident Konrad Langhart zeigte sich angesichts der Parlaments-Ergebnisse enttäuscht. «Die politische Grosswetterlage hat nicht für die SVP gesprochen.» Ernüchtert zeigte er sich auch, dass bei den Regierungsratswahlen Neukom vor Rickli zu liegen kommt. (sda)

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