In der Dominikanischen Republik ist am Sonntag ein neuer Präsident gewählt worden. Als Favorit galt der Amtsinhaber Danilo Medina von der sozialdemokratisch orientierten Partei PLD. Überschattet wurde der Urnengang vom Streik von fast 3000 Wahlhelfern.
Warum die eigens vom Wahlamt geschulten Leute ihrer Aufgabe nicht nachkamen, war zunächst unklar. Medina sprach von einer unverantwortlichen Aktion. Die Wahlen würden davon aber nicht beeinflusst.
Eine Mission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) unter Führung des kolumbianischen Ex-Präsidenten Andrés Pastrana beobachtete die Wahl. Es habe Beschwerden über Verzögerungen gegeben, sagte Pastrana. Das Wahlamt verlängerte die Öffnungszeiten der Wahllokale am Abend (Ortszeit) um eine Stunde.
Mehrere Menschen wurden wegen des Tragens von Schusswaffen im Umfeld von Wahllokalen festgenommen, wie der Leiter des Wahlamtes, Roberto Rosario, sagte. In mindestens zwei Wahllokalen seien Wähler von bewaffneten Parteigängern bedrängt worden, berichtete die Zeitung «Diario Libre».
Erfolgreicher Amtsinhaber
In letzten Umfragen lag Staatschef Medina mit etwa 57 Prozent deutlich in Führung. Damit wäre er bereits im ersten Wahlgang für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Sein Herausforderer Luis Abinader von der erst 2014 gegründeten Partei PRM kam laut letzten Umfragen auf etwa 34 Prozent der Stimmen.
Der 64-jährige Medina kann auf eine erfolgreiche Amtsperiode zurückblicken: Mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als sechs Prozent legte die Dominikanische Republik kräftiger zu als jeder andere Staat in Lateinamerika.
Rund 6.7 Millionen Dominikaner waren aufgerufen, neben dem Staatschef auch das Parlament und den Senat neu zu bestimmen. Gewählt werden zudem Tausende Kommunalvertreter. Nach der Schliessung der Wahllokale am Sonntagabend (Ortszeit) wurde mit ersten Ergebnissen im Laufe des Montags gerechnet. (sda/dpa)