Die neuen 1:25'000er-Landeskarten zeigen nicht mehr jeden Trampelpfad durch jede Weide in der Schweiz an. Wie Swisstopo, das Bundesamt für Landestopografie, bestätigte, sind diese Wege zwar im Gelände rot-weiss oder blau-weiss markiert, nicht mehr aber auf den Landeskarten. Das Bundesamt habe damit in der neuen Ausgabe nicht Wege gestrichen, sagte Swisstopo-Sprecher Ruedi Bösch zu einem Artikel der "NZZ am Sonntag". Die neue Auflage der Landeskarte im Massstab 1 zu 25'000 bilde einfach die Realität ab, wie sie sich dem Betrachter zeige. Das sei Aufgabe von Swisstopo.
Es gebe Wege etwa über Weiden, die sich erst durch den steigenden Wanderverkehr ab dem Frühjahr wieder als Spuren abzeichneten. Auch stelle sich in den Bergen nach einem Lawinenwinter ein Weg über eine Geröllhalde ganz anders dar, sagte Bösch. Zu sehen seien die Wanderwegmarkierungen indessen weiterhin.
Dass diese bisher mit drei gestrichelten Linien mit Unterbrüchen in den Landeskarten verzeichneten Pfade nicht mehr vorkommen, sei im weiteren kein Problem, erklärte Bösch. In den Wanderkarten nämlich seien die Wege gemäss dem Wanderweg-Verzeichnis weiterhin mit einer roten Linie aber ohne unterlegte schwarze Linie verzeichnet.
Am Donnerstag sind die ersten vier Blätter der neuen Landeskarten erschienen. Sie umfassen die Regionen Aarau, Hauenstein, Murgenthal und Schöftland. Sie weisen mehr Informationen und mehr Farben für Strassentypen, Grenzen, Bahnlinien und eine leichter lesbare Schrift auf. Schrittweise werden nun alle 247 Blätter der Landeskarten 1:25'000 erneuert. Ob auch auf ihnen die drei Striche mit Unterbruch fehlen, ist offen. Gemäss Bösch sind insbesondere die Alpenblätter noch nicht fertig. Die Diskussion über den Umgang mit den Wegspuren oder Trampelpfaden sei ebenso wie eine Vernehmlassung dazu noch im Gang. Die neuen Landeskarten 1:25'000 enthalten neu auch die lokalen Flurnamen, die teilweise als schwer verständlich kritisiert werden. Die neue Nomenklatur beruht aber auf den Entscheiden der jeweiligen kantonalen Nomenklaturkommissionen, welche Swisstopo umsetzt, wie Bösch erklärte. (sda)