Im Kanton Waadt wollen SVP und GLP zusammen mit der FDP die Mehrheit in der Regierung zurückerobern. Mit der Kandidatur der Grünliberalen Isabelle Chevalley ist im zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen von heute Sonntag für Spannung gesorgt.
Bereits im ersten Wahlgang am 30. April gewählt wurden die drei bisherigen FDP-Regierungsmitglieder Pascal Broulis, Jacqueline de Quattro und Philippe Leuba. Auch die beiden bisherigen SP-Staatsratsmitglieder Pierre-Yves Maillard und Nuria Gorrite schafften die Wahl auf Anhieb.
Als einzige Bisherige verpasste Innenministerin Béatrice Métraux von den Grünen das absolute Mehr. Sie kam mit 48 Prozent der Stimmen aber immerhin auf den sechsten Platz, noch vor der neu kandidierenden SP-Nationalrätin Cesla Amarelle (43 Prozent) und dem neu kandidierenden SVP-Nationalrat Jacques Nicolet (40 Prozent).
Sollten Métraux und Amaralle mit ihrer gemeinsamen Liste die Wahl schaffen, bliebe die Mehrheit in der Waadtländer Regierung in links-grüner Hand. Doch ein Spaziergang dürfte es für das rot-grüne Duo nicht werden.
Nervosität gestiegen
FDP und SVP haben nämlich beschlossen, für den zweiten Wahlgang mit den Grünliberalen (GLP) zusammen zu spannen. Die Grünliberalen wechselten gar ihren Kandidaten aus und zauberten nachträglich GLP-Nationalrätin Isabelle Chevalley aus dem Hut. Sie tritt nun auf der gleichen Liste an wie Nicolet, was bei der Linken einige Nervosität ausgelöst hat.
Neben dem rot-grünen und dem bürgerlichen Duo wollen es auch die CVP-Kandidatin Sylvie Villa und der Unabhängige Guillaume Toto Morand nochmals wissen. Neben dem Sitz von Métraux ist auch der Sitz der zurück getretenen SP-Bildungsministerin Anne-Catherine Lyon noch zu besetzen.
Seit der Ersatzwahl für den 2011 im Amt verstorbenen SVP-Regierungsrat Jean-Claude Mermoud ist die Mehrheit in der Waadtländer Regierung in links-grüner Hand. Sein Sitz war von der Grünen Métraux erobert worden. (sda)