Russland will die Internationale Raumstation ISS nach ihrem geplanten Betriebsende 2024 durch ein neues Gemeinschaftsprojekt ersetzen. In der Vergangenheit hatten auch aufstrebende Raumfahrtnationen bereits Interesse an einem solchen Projekt bekundet.
«Nach der ISS wird es die nächste Station geben», betonte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Igor Komarow, am Mittwoch in Moskau. Es gebe einen Konsens darüber, dass das Projekt allen Staaten offen stehen solle, sagte Komarow der Agentur Tass zufolge.
Die ISS wird von den Raumfahrtbehörden der USA, Russlands, Kanadas und Japans sowie von der europäischen Raumfahrtagentur ESA betrieben. Auch die aufstrebenden Raumfahrtnationen China, Indien und Südkorea hatten Interesse angemeldet. Russland hatte zuletzt angekündigt, möglicherweise nach dem Ende der ISS-Missionen eine eigene Forschungsstation im erdnahen Orbit zu betreiben.
Künftig will Roskosmos auch von seinem neuen Weltraumbahnhof Wostotschny Raketen ins All schiessen. Das Datum für den ersten Start einer unbemannten Rakete von dem Kosmodrom im Fernen Osten Russlands verschiebt sich seit Monaten. Zuletzt war Ende April im Gespräch.
Ab 2024 sollten von Wostotschny auch Menschen in den Weltraum starten, sagte Komarow. Derzeit fliegen nur vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan Menschen zur ISS. (sda/dpa)