Ein Wolf hält derzeit zahlreiche Züchter in der Nordtessiner Leventina in Atem. Nachdem er bereits in der vergangenen Woche 17 Schafe riss, schlug er am Montag erneut zu.
In Cavagnago bei Faido TI seien sieben Schafe von einem Wolf getötet worden, sagte der Direktor des Tessiner Amts für Jagd und Fischerei, Giorgio Leoni, am Montag auf Anfrage. Er bestätigte zugleich eine Meldung des Tessiner Fernsehens RSI vom selben Tag.
Bereits in der letzten Woche habe der Wolf in Faido 17 Schafe gerissen und drei weitere verletzt.
Den Hinweis darauf, dass ein Wolf Autor der blutigen Schafsmorde gewesen sei, habe eine Fotofalle geliefert. Die Wolfsspuren seien bereits zur DNA-Analyse an die Universität Lausanne geschickt worden, so Leoni. Mithilfe dieser Untersuchung könne man ausserdem feststellen, ob es sich um ein noch nicht erfasstes Tier handele oder um ein bereits bekanntes.
Das Amt für Jagd und Fischerei habe in Anbetracht der Gefahrensituation eine Warnung an alle Züchter ausgesendet. Davon seien auch die umliegenden Täler der Riviera und Blenio betroffen, da Wölfe einen sehr weiten Aktionsradius hätten. Die Züchter sollen in der Nacht alle ihre Tiere im Stall lassen, so dass der Wolf erst gar nicht angelockt werden könne.
Laut Leroni werde auch eine interkantonale Kommission zum sogenannten Wolfsmanagement in der Sache eingeschaltet. Ab der Zahl 25 gerissenen Schafen sei es ihr vorbehalten, einen Abschuss des besagten Wolfs anzuordnen. Aktuell gehen 24 Schafe auf das Konto des Grossraubtiers, das in der Leventina unterwegs ist. (sda)