Ein bewaffnetes Kommando hat in dem mexikanischen Badeort Puerto Vallarta mindestens sechs Menschen entführt. Zuvor hatten die Ermittler von zehn bis zwölf Entführten gesprochen. Bei den Opfern handelt es sich offenbar um Mitglieder eines Drogenkartells.
Laut Zeugenaussagen stürmten mehrere Bewaffnete in den frühen Morgenstunden ein Restaurant in der Touristenhochburg und verschleppten ihre Opfer.
Bei den Entführten handle es sich vermutlich um Mitglieder des Drogenkartells von Sinaloa, sagte Staatsanwalt Eduardo Almaguer am späten Abend (Ortszeit) im Fernsehsender Milenio.
Die Tat könnte im Zusammenhang mit Territorialkämpfen zwischen verfeindeten Banden stehen, sagte Staatsanwalt Eduardo Almaguer am Montag. Gerüchte, nach denen sich unter den Opfern auch Kinder des inhaftierten Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán befinden, bestätigte er nicht.
Fahnder untersuchten die vor dem Restaurant parkierten Autos der Verschleppten. Die Ermittlungen dauerten an, sagte Staatsanwalt Almaguer.
Auf Überwachungsvideos sei zu sehen, dass kurz vor dem Angriff ein Mensch das Restaurant verliess. Neun Frauen, die mit den Opfern am Tisch sassen, wurden von den Entführern verschont. Unter den Verschleppten sollen ein Unternehmer und der Chef einer privaten Sicherheitsfirma sein.
Jaliscos Gouverneur Aristóteles Sandoval wies die Sicherheitskräfte an, ihre Patrouillen zu verstärken. Der Tourismusverband betonte, dass bei dem Vorfall keine Touristen zu Schaden gekommen seien und das Puerto Vallarta ein sicheres Reiseziel sei.
Puerto Vallarta im Bundesstaat Jalisco an der Pazifikküste ist ein beliebtes Touristenziel von Mexikanern und Ausländern. In der Region ist das Drogenkartell Jalisco Nueva Generación aktiv. (sda/dpa)