Die Street Parade 2015 hat rund eine Million Raverinnen und Raver nach Zürich gelockt. Bei brütender Hitze tanzten sie am Samstag ums Zürcher Seebecken, wie die Veranstalter auf Twitter bekannt gaben. Sanität und Polizei hatten entsprechend viel zu tun.
Die Stadtpolizei Zürich ziehe zwar eine grundsätzlich positive Zwischenbilanz, sagte Mediensprecher Marco Cortesi am frühen Abend auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Allerdings gebe es einige unschöne Vorfälle.
So wurde gegen 15.30 Uhr an der Einmündung des Zürichsees zum Schanzengraben eine 17-Jährige bewusstlos aus dem Wasser gezogen. Die junge Frau wurde umgehend ins Spital gebracht, sie befindet sich laut Cortesi in kritischem Zustand, ist aber ausser Lebensgefahr.
Zudem seien bei der Polizei mehrere Meldungen eingegangen, wonach in der Menge Reizstoffsprays eingesetzt würden. Die Fahndung nach dem oder den Urhebern sei im Gang, sagte Cortesi.
Zu viel Alkohol oder zu wenig Wasser
Obschon die Veranstalter zur Vorsicht rieten, trugen auch in diesem Jahr zahlreiche Personen Flip-Flops. Einige waren gar barfuss unterwegs, wie Iris Schärer, Mediensprecherin von Schutz & Rettung, auf Anfrage sagte.
So mussten die Sanitäter auch in diesem Jahr zahlreiche Schnittverletzungen an den Füssen behandeln. Dazu kamen Patienten, die entweder zu viel Alkohol konsumiert oder zu wenig Wasser getrunken hatten.
Bei sonnig-heissem Wetter war um 14 Uhr das erste der 26 Love Mobiles beim Zürcher Utoquai gestartet. Die Technofans begleiteten die Sattelschlepper auf ihrem Weg zum Hafendamm Enge.
Cops, Dragqueens und «Normalos»
Wie in den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Technobegeisterte verkleidet. Viele jedoch trugen ganz normale Sommerkleider, wie ein Augenschein vor Ort zeigte. So vermischten sich Menschen im Biene-Maja-Kostüm, Schmetterlinge, Sträflinge, Cops, Dragqueens mit der grossen Menge an «Normalos» zu einem kunterbunten, friedlichen Ganzen.
Entlang der Route sorgten unzählige Verpflegungs- und Getränkestände für das leibliche Wohl der Teilnehmenden und der ebenfalls zahlreich vertretenen Zaungäste. Die SBB hatte für den jährlichen Grossanlass über 100 Extrazüge und Nachtzüge im Einsatz. Tram und Bus verkehrten teils rund um die Uhr. (sda)