Künstler Pawlenski der gefährlichen Sachbeschädigung beschuldigt

Künstler Pawlenski der gefährlichen Sachbeschädigung beschuldigt

19.10.2017, 09:16

Der nach Frankreich geflohene russische Künstler Pjotr Pawlenski muss sich nach einer umstrittenen Aktion wegen Sachbeschädigung verantworten. Er hatte eine Bankfiliale in Paris angezündet.

Ein Untersuchungsrichter beschuldigte den 33-Jährigen und seine Lebensgefährtin Oksana Schaligina am Mittwoch der «Zerstörung von Eigentum» auf «gefährliche Weise», wie aus Justizkreisen in Paris verlautete.

Pawlenski war am Montag wegen Sachbeschädigung festgenommen worden. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen den schwarz gekleideten Künstler vor der Bank, hinter zwei vergitterten Fenstern schlagen Flammen empor.

Das Feuer habe sich in der Filiale in der Nähe des Bastille-Platzes ausgebreitet, sie bleibe deshalb vorerst geschlossen, erklärte die Nationalbank Banque de France nach dem Brand. Sie will den Künstler und seine Lebensgefährtin vor Gericht bringen.

Nach Angaben seiner Anwältin Dominique Beyreuther Minkov begann Pawlenski aus Protest gegen das Fehlen einer «öffentlichen Anhörung» einen Hungerstreik. Der 33-Jährige hatte erst im Mai Asyl in Frankreich erhalten.

Der Kreml-Kritiker macht immer wieder mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam. Im Juni 2016 wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er an den Türen der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau Feuer gelegt hatte.

Nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung einer Theaterschauspielerin floh Pawlenski mit seiner Familie nach Frankreich und erhielt dort im Frühjahr Asyl. In Russland drohten ihm zehn Jahre Arbeitslager. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1