Landesweiter Bahn-Warnstreik in Deutschland angelaufen
Pendler in Deutschland müssen am Montag mit vielen Zugausfällen und Verspätungen zurechtkommen: Der für 5.00 bis 9.00 Uhr angekündigte bundesweite Warnstreik lief bereits rund eine Stunde früher an. Im süddeutschen Bayern wurde der Zugverkehr komplett eingestellt.
Aktuell sei der Fernverkehr in Bayern komplett eingestellt, teilte die Deutsche Bahn mit. Ein Zugverkehr sei aufgrund des Streiks dort derzeit nicht möglich, sagte ein Bahn-Sprecher der Nachrichtenagentur DPA. Darüber hinaus komme es zu massiven Einschränkungen landesweit. Die Bahn empfahl ihren Kunden, nach Möglichkeit Reisen auf Dienstag zu verlegen.
Die Eisenbahn- und Transportgewerkschaft (EVG) hatte angekündigt, mit einem Streik S-Bahnen wie auch Regional- und Fernzüge lahmlegen zu wollen. Der Ausstand soll bis 09.00 Uhr dauern. Die Auswirkungen würden sich voraussichtlich über den Tag hinziehen. Auch die Güterbahn sei betroffen.
Erst am frühen Nachmittag sei eine Rückkehr zum normalen Fahrplan zu erwarten, sagte ein EVG-Sprecher. «Wenn der Fahrplan erst einmal durcheinander ist, dauert das eine Weile, bis alles wieder läuft.»
Auch Verbindungen in die Schweiz betroffen
Die SBB rechnen damit, dass auch die Verbindungen mit der Schweiz betroffen sind. Im Onlinefahrplan weist sie bei den betroffenen Zügen darauf hin, dass aufgrund des Streiks mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen ist.
Der Grund des Warnstreiks: Die Gewerkschaft will damit im Tarifkonflikt mit der Bahn ihre Forderungen durchsetzen. Am Samstag hatte die EVG die Tarifverhandlungen für rund 160'000 Beschäftigte abgebrochen. Bei der Lohnerhöhung war der Konzern der Gewerkschaft aus deren Sicht nicht weit genug entgegengekommen. Die Gewerkschaft fordert 7.5 Prozent mehr Geld. Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben ein «7-Prozent-Paket» vorgelegt. Lokführergewerkschaft GDL.
Im Fernverkehr sollen alle für Montag gekauften Tickets bis Dienstag gültig bleiben, wie die Bahn mitteilte. Für bestimmte Spartickets werde zudem die Zugbindung aufgehoben. Im Fall von Reiseabsagen wegen des Streiks sind Erstattungen von Tickets und Reservierungen geplant. (sda/dpa/afp/reu)
