Etwa 40 wildlebende Braunbären sorgen in den französischen Pyrenäen für Ärger. Von Januar bis Anfang August hatten Halter von Schafen bereits Entschädigungs-Anträge für 300 Tiere gestellt.
Die Schafe seien entweder direkt oder indirekt von Bären getötet oder verletzt worden, erklärte die zuständige Präfektur des Départments Ariège der Nachrichtenagentur dpa. Im Vorjahreszeitraum habe es nur für rund 60 Tiere Anträge gegeben.
Im Juli diesen Jahres waren laut Medienberichten allein über 200 Schafe auf der Flucht vor einem oder mehreren Bären von einer Klippe gestürzt und verendet.
Der Bürgermeister des in einem regionalen Naturpark gelegenen Ortes Ustou, Alain Servat, verbot bereits das Herumlaufen von Bären auf seinem Gemeindegebiet. Der Erlass hat nach Einschätzung von Beteiligten aber vor allem symbolischen Charakter.
In der Region leben etwa 40 Braunbären, die von Experten genau beobachtet werden. Sie sind streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Vor rund 20 Jahren waren Tiere aus Slowenien in die Region umgesiedelt worden. Männliche Bären können bis 200 Kilogramm wiegen, weibliche bis zu 120 Kilo.
Bären-Verteidiger machen geltend, der Klippen-Sturz sei ein aussergewöhnlicher Vorfall, sonst sei die Lage bei den Angriffen jedoch «stabil». Bären gibt es in Frankreich nur noch in den Pyrenäen, wo sie die Bevölkerung seit langem spalten. (sda/dpa)