Die Investitionen vieler Schweizer Versicherungen und Pensionskassen sind noch nicht klimafreundlich genug. Zu diesem Schluss kommt ein freiwilliger Test der Portfolios von 79 Instituten, die insgesamt rund zwei Drittel aller verwalteten Vermögen verwalten.
Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Klimaerwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, verpflichten sich Mitgliedstaaten, darunter die Schweiz, auch die Finanzflüsse auf dieses Zwei-Grad-Ziel auszurichten.
Die Ergebnisse der freiwilligen Klimaverträglichkeitsprüfung zeigen nun aber, dass die meisten Investitionen im Durchschnitt eher eine Erwärmung um vier bis sechs Grad befeuern, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Montag mitteilte. Dies entspreche weitgehend dem Weltmarkt.
Zwischen den getesteten Portfolien gibt es jedoch beträchtliche Unterschiede. So sind einige bereits ganzheitlich klimaverträglich, andere zumindest in ausgewählten Sektoren. Gerade beim Ausbau der erneuerbaren Energien hinken die Investitionen der Schweizer Pensionskassen und Versicherungen allerdings dem Weltmarkt hinterher.
Die Tests wurden vom unabhängigen Think Tank 2°Investing Initiative durchgeführt. Untersucht wurden die vier Sektoren Förderung fossiler Energien, Stromerzeugung, Transport und Industrie.
Für die teilnehmenden Versicherungen und Pensionskassen seien die individuellen Testergebnisse eine Grundlage, sich künftig besser in Richtung des Zwei-Grad-Ziels zu orientieren, schreibt das BAFU weiter. Das Bundesamt erhält die Auswertung in Form einer anonymisierten Metaanalyse. (sda)