Ecuadors Verfassungsgericht erlaubt die Homo-Ehe

Ecuadors Verfassungsgericht erlaubt die Homo-Ehe

13.06.2019, 06:3213.06.2019, 06:32

Ecuadors Verfassungsgericht hat in einem historischen Entscheid die Homo-Ehe gebilligt. Mit einer Mehrheit von fünf der neun Richter erklärte das Gericht am Mittwoch (Ortszeit) eine Eheschliessung zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts für rechtmässig.

Das Verfassungsgericht gab damit den Klagen von zwei schwulen Paaren statt. Es begründete seinen Beschluss mit der Gleichberechtigung aller Menschen und dem Diskriminierungsverbot. Bei LGBTI-Aktivisten löste das Urteil Jubel aus.

Die bindende Entscheidung der Verfassungsrichter ist ein historischer Schritt in dem traditionell konservativen und katholischen südamerikanischen Land. In Ecuadors Verfassung wird die Ehe als Bund zwischen Mann und Frau definiert. 2015 wurden aber durch eine Gesetzesreform gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkannt.

Die vier Verfassungsrichter, die am Mittwoch gegen eine Anerkennung der Homo-Ehe stimmten, argumentierten nach Angaben des Gerichts, für einen solchen Schritt sei eine Verfassungsänderung auf parlamentarischem Wege nötig.

Freude auf den Strassen

Der ecuadorianische Verfassungsrechtler Gustavo Medina sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Entscheid des Verfassungsgerichts sei «verpflichtend». Der Beschluss müsse deswegen von den Behörden des Landes umgesetzt werden.

Im Zentrum der Hauptstadt Quito gingen nach der Gerichtsentscheidung dutzende jubelnde Anhänger der LGBTI-Bewegung auf die Strasse. Einer der Kläger, Efraín Soria, zeigte sich glücklich über das Urteil. Nun sei Gleichberechtigung erzielt, Homosexuelle sollten sich nicht länger verstecken, betonte er.

Der Anwalt Christian Paula, der mehrere homosexuelle Paare vertritt, sagte, Ecuador sei nunmehr «gerechter als gestern». «Es wird anerkannt, dass die Menschenrechte ohne Diskriminierung für alle gelten müssen», sagte er.

Als erstes südamerikanisches Land hatte Argentinien die Homo-Ehe im Jahr 2010 eingeführt. Es folgten Uruguay, Brasilien und Kolumbien. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!