WEF 2016: US-Aussenminister Kerry sieht positiven Wandel auf der Welt

WEF 2016: US-Aussenminister Kerry sieht positiven Wandel auf der Welt

22.01.2016, 13:48

Eine Tour d'Horizon gegen die Resignation: US-Aussenminister John Kerry hat in seiner Rede am Weltwirtschaftsforum (WEF) viel Zuversicht verströmt. Die Welt sei im Wandel, aber nicht nur zum Negativen.

Es gebe so viele Gräuel auf der Welt, sagte Kerry am Freitag im Kongresszentrum von Davos GR. Einige Menschen seien sogar bereit, sich aus ideologischer Überzeugung selber zu töten. «Sind wir jetzt in einer unaufhaltbaren Abwärtsspirale? Eine neue Realität, die wir nicht verändern können?»

Kerry bezeichnete das WEF als eine Gelegenheit, um der Welt auf den Puls zu fühlen. Und er habe die Überzeugung gespürt, dass die Gesellschaft die Welt verändern könne.

Denn: Die Bevölkerung sei nicht in einem fortwährenden Stillstand, es herrsche «kein dauernder Albtraum». Deshalb wolle er gegen das Gefühl vieler ankämpfen, die Politik würde nur «die Liegestühle an Deck umstellen, während die globale Titanic sinkt».

Was folgte, war eine lange Liste, was sich im vergangen Jahr auf der Welt verbessert habe: Atomabkommen mit dem Iran, das Pariser Klimaabkommen, die Transpazifische Partnerschaft, der Sieg über Ebola, die Annäherung an Kuba - dies alles sei dank Initiativen von US-Präsident Barack Obama geschafft worden.

Und die Bemühungen der USA würden weitergehen: bei der Bildung einer libyschen Regierung, bei den Friedensverhandlungen in Kolumbien, in der Zypernfrage oder bei der Umsetzung des Minsker Abkommens.

«Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei»

Den Kampf gegen gewaltsamen Extremismus bezeichnete Kerry als die grösste Herausforderung der heutigen Gesellschaft. Dabei seien aber zwei Gefahren zu vermeiden: erstens, dass Gewalt nicht zur Normalität werde; und zweitens, dass die Gesellschaft nicht überreagiere.

Man müsse sich aber denen widmen, die die Gewalttaten ausüben. «Es herrscht nicht, wie viele behaupten, ein Kampf zwischen zwei Zivilisationen», sagte Kerry. «Es herrscht bloss ein Kampf zwischen der Zivilisation und der Barbarei.»

Bei jedem Terrorakt gebe es aber auch eine Chance, um die Radikalisierung zu bekämpfen. «Wir wollen, dass der Terror hilft, sich zu vereinen.» So seien Koalitionen von Ländern aus aller Welt entstanden, die sich bemühen, die extremistische Gewalt zu bekämpfen. (sda)

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