Über die Hälfte der Schweizer Finanzchefs geben sich in Sachen Konjunkturaussichten optimistisch, und auch die finanziellen Aussichten ihrer Unternehmen beurteilt fast die Hälfte der CFO's positiv. Doch die Mehrheit will bei Risiken vorsichtig bleiben.
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte befragte im zweiten Quartal 2016 115 CFO's in der Schweiz. Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren beurteile mehr als die Hälfte der Befragten die Konjunkturaussichten positiv, schrieb Deloitte am Montag.
49 Prozent gehen davon aus, dass sich die Geschäfte ihres Unternehmens in den kommenden zwölf Monaten positiv entwickeln. Rund jeder fünfte CFO gab sich in dieser Frage pessimistisch.
Zwar stieg zum ersten Mal seit Jahren auch die Risikobereitschaft, wie es in der Mitteilung hiess. Doch sieben von zehn Finanzchefs glaubten nicht, dass der richtige Zeitpunkt für weitere Risiken da sei. Als eine Chance angesehen wurde hingegen die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Iran.
Brexit schlägt auf Stimmung
Auf die Stimmung schlug die Aussicht auf einen möglichen Brexit - die Umfrage endete am 23. Juni, dem Abstimmungstermin in Grossbritannien: 42 Prozent erwarteten negative Folgen für ihr Unternehmen - im Vorquartal waren es erst 17 Prozent gewesen. 2 Prozent erwarteten positive und 35 Prozent geringe Auswirkungen.
Ganz anders das Bild in einer nach der Brexit-Abstimmung vom 23. Juni durchgeführten Deloitte-Befragung in Grossbritannien: 68 Prozent der dortigen Firmen rechneten mit einem langfristig schlechteren Umfeld, 20 Prozent mit dem Status Quo und 12 Prozent mit einer Verbesserung. Die britischen Firmen beurteilten zudem ihre Geschäftsaussichten so schlecht wie seit 2007 nicht mehr. (sda)