Die Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien ist am Samstag nach einem Jahr wieder geöffnet worden. Tausende nutzten die Gelegenheit, um im Nachbarland dringend benötigte Nahrungsmittel einzukaufen.
Schon in der Nacht hatten sich lange Schlangen gebildet, einige Menschen kamen aus Hunderten Kilometern Entfernung. Präsident Nicolas Maduro hatte die Grenze im vergangenen August überraschend schliessen lassen und dies vor allem mit dem Kampf gegen Schmuggler begründet. Kritiker werteten sein Vorgehen dagegen als Versuch, von innenpolitischen Problemen abzulenken.
Die Bevölkerung leidet unter Lebensmittelknappheit und extremer Inflation. Das Land ist durch den Ölpreisverfall und eine fehlgeschlagenen Wirtschaftspolitik in eine tiefe Rezession abgeglitten. Präsident Maduro hatte Kolumbien mit für die Misere verantwortlich gemacht.
An der Grenze wird seit Jahren in grossem Stil geschmuggelt - von Lebensmitteln und Konsumgütern über Drogen bis hin zu Waffen. Am Donnerstag hatte Maduro zusammen mit dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos die Grenzöffnung angekündigt. Sein Land sei an einem Neuanfang in den Handelsbeziehungen mit Kolumbien interessiert, sagte Maduro. Santos sprach von einer schrittweisen Öffnung. (sda/reu)