EPFL-Forschende entwickeln Software für bessere Ultraschallbilder

EPFL-Forschende entwickeln Software für bessere Ultraschallbilder

11.10.2016, 15:48

Forschende der ETH Lausanne haben mit Kollegen einen Algorithmus entwickelt, der die medizinische Bildgebung durch Ultraschall verbessert. Besonders für die Herzmedizin und die Neurochirurgie könnte die Entwicklung von Bedeutung sein.

Ultraschalluntersuchungen sind aus der Medizin nicht wegzudenken. Ärztinnen und Ärzte untersuchen damit die Kindesentwicklung im Mutterleib, die Gefässe bei Herzpatienten und vieles mehr. Die Genauigkeit der Bilder hängt dabei von der Anzahl Sensoren der Ultraschallsonde ab. Diese Sensorzahl ist jedoch begrenzt, da sonst die Dicke der Kabel zum Problem wird.

Ein internationales Forscherteam um Jean-Philippe Thiran von der ETH Lausanne (EPFL) hat daher einen anderen Ansatz gewählt, um die Bildgebung mit Ultraschall zu verbessern. Sie entwickelten eine Software, die präzisere Bilder bei gleicher Anzahl Sensoren liefert. Ihre Entwicklung stellten die Forschenden kürzlich im Fachblatt «IEEE Transactions on Ultrasonics, Ferroelectrics and Frequency Control» vor, wie die EPFL am Dienstag mitteilte.

Intelligente Bildverarbeitung

Ultraschalluntersuchungen funktionieren ähnlich wie das Echolot von Fledermäusen. Die Sonde sendet Ultraschallwellen aus, die von den unterschiedlichen Geweben des Körpers verschieden zurückgeworfen oder gestreut werden. Dieses «Echo» wird von der Sonde wieder aufgefangen und im Computer verarbeitet, um ein Bild zu erzeugen.

Bei dieser Bildverarbeitung setzt die Software der Forschenden um Thiran an. Der Algorithmus interpretiert das Echo und errechnet und ergänzt die fehlenden Daten, um ein genaueres Bild zu erzeugen.

Diese Verbesserung der Ultraschalltechnik könnte beispielsweise bei der Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen, schrieb die EPFL. Auch für die Neurochirurgie habe die Technik Potential, indem sie Ärzten helfen könnte, das Gehirn durch den Schädel abzubilden. Ebenfalls an der Entwicklung beteiligt waren Forschende aus Lyon und Edinburgh. (sda)

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