1.5 Millionen Franken haben Betrüger telefonisch bei mehreren Personen im Baselbiet ergaunert. Die Täter haben sich als Finanzmakler ausgegeben und mit Traumrenditen gelockt. Unter den Opfern ist auch ein Bankfachmann.
Nach einer unaufgeforderten Kontaktaufnahme per Telefon verleiten die Täter ihre Opfer zu Geldüberweisungen auf ausländische Bankkonten, heisst es in einer Mitteilung der Baselbieter Staatsanwaltschaft vom Freitag. Per Email oder Fax versenden sie danach gefälschte Anlage- oder Renditenbestätigungen.
Teilweise hätten die Betrüger aufwändige Webseiten eingerichtet, wo die Opfer ihre vermeintlichen Finanzanlagen und Gewinne überwachen können, wie es weiter heisst. Nach anfänglicher Zurückhaltung seien die Opfer oft bereit, grössere Beiträge zu investieren.
Mit der Begründung, dass Probleme aufgetreten seien, werden die Opfer später zum Nachzahlen gedrängt. Die englisch- oder deutschsprachigen Täter würden dabei professionell und mit dem nötigen Fachwissen auftreten. Sie beherrschen gemäss Staatsanwaltschaft auch das entsprechende «Bankenvokabular».
Schwierige Ermittlungen
Im vergangenen halben Jahr hat die Baselbieter Staatsanwaltschaft in einer Handvoll Fällen die Ermittlungen aufgenommen, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Die Deliktsumme betrage insgesamt 1.5 Millionen Franken. Eine Person sei dabei um 600'000 Franken geschädigt worden. Zudem hätten sich einzelne Opfer verschuldet.
Die Verfolgung der Täterschaft gestaltet sich gemäss Staatsanwaltschaft äusserst schwierig. Die Betrüger verstecken sich hinter falschen Identitäten und ausländischen Scheingesellschaften. Zur Kontaktaufnahme benutzen sie oftmals falsche Rufnummern. Das ertrogene Geld sei in der Regel nicht mehr auffindbar. (sda)