Drama in Berliner Saunaclub: Drei Menschen sterben bei Grossbrand

Drama in Berliner Saunaclub: Drei Menschen sterben bei Grossbrand

06.02.2017, 23:40

In den verwinkelten Kellerräumen eines Saunaclubs in Berlin sind drei Männer bei einem Brand ums Leben gekommen. Sie starben am Sonntagabend vermutlich an Rauchvergiftung, wie ein Feuerwehrsprecher am Montag sagte.

Ein 48-jähriger Mann wurde nach dem Feuer in dem bei Schwulen beliebten Club schwer verletzt in eine Klinik gebracht. 15 Männer seien vor Ort untersucht worden, aber unverletzt geblieben, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Spezialisten des Landeskriminalamtes untersuchen die Brandursache. Nach den Worten eines Polizeisprechers gab es keine Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandstiftung. Die Lage deute darauf hin, dass Fahrlässigkeit die Unglücksursache gewesen sei, sagte er gegenüber Radio rbb.

Schwierige Bergungsarbeiten

Laut Feuerwehr hatte es in einer abgehängten Zwischendecke im Untergeschoss des Gebäudes gebrannt. Dabei entwickelte sich heftiger Rauch.

Der Club im Stadtteil Schöneberg erstreckt sich über Erdgeschoss und Keller. Er besteht nach Angaben der Feuerwehr neben Saunen zum Grossteil aus «Spielwiesen» für Homosexuelle.

Als der Brand ausbrach, hielten sich etwa 30 Menschen in den Räumen auf, die meisten brachten sich selbst in Sicherheit. Die Löscharbeiten erwiesen sich für die Feuerwehr als sehr kompliziert.

Die Einsatzkräfte mussten im Inneren etwa 60 Einzelkabinen, in denen sich je ein Bett befindet, aufbrechen und kontrollieren. Auch habe es ein stockdunkles Labyrinth mit eng stehenden Wänden gegeben.

Frieren im Handtuch

Details zur Identität der gestorbenen Männer waren zunächst unklar - nach Medienberichten hatten sie ihre Ausweise nicht bei sich. Obduktionen in der Gerichtsmedizin sollten über die genaue Todesursache Aufschluss bringen.

Diejenigen, sie sich selbst aus der Sauna retteten, waren bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zumeist nur mit Handtüchern bekleidet. Die Männer kamen in einem Feuerwehrbus unter.

Für Bewohner einer Seniorenresidenz in Stockwerken über dem Unglücksort ging der Brand glimpflich aus - das Gebäude musste nicht geräumt werden. (sda/dpa)

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