Jahre sind vergangen, seitdem der Stardirigent Riccardo Muti die Mailänder Scala zornig verlassen hat. Der Streit ist in die Geschichte des Opernhauses eingraviert. Nun, pünktlich zu seinem 75. Geburtstag am kommenden Donnerstag, stehen die Zeichen auf Versöhnung.
Eine Ausstellung erinnert an die grossen Momente Mutis an der Scala, an der er fast 20 Jahre musikalischer Direktor war. Und kommendes Jahr wird die Rückkehr des Maestros gross gefeiert. Er wird im Januar 2017 in Mailand zwei Konzerte des Chicago Symphony Orchestra dirigieren, dessen Musikdirektor er seit 2010 ist.
2005 verliess Muti das Opernhaus. Ein öffentliches Drama, das kaum besser inszeniert hätte sein können. Offiziell ging es um die Intendantennachfolge: Die Belegschaft lehnte den von Muti favorisierten Kandidaten Maurizio Meli ab und kehrte dem Meister anschliessend den Rücken.
Muti ging im Zorn. Seine Ehefrau Cristina Mazzavillani sagte in einem Interview, er sei so verbittert gewesen, dass er nicht einmal mehr gewusst habe, ob er überhaupt noch arbeiten wolle. Muti hörte freilich nicht auf. Es folgten unter anderem Engagements in Salzburg und an der New Yorker Metropolitan Opera. In Chicago hat er einen Vertrag bis 2020. Heute hege er keinen Groll mehr gegen die Scala, sagte Muti kürzlich. (sda/dpa)