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Brigitte Bardot ist mit 91 Jahren gestorben

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Sexsymbol und Mythos: Filmlegende Brigitte Bardot ist mit 91 Jahren gestorben

28.12.2025, 11:1428.12.2025, 15:26

Erotisch, sexy und lasziv: Ein Bild, das aus Brigitte Bardot einen Mythos machte. Nun ist die Leinwanddiva im Alter von 91 Jahren gestorben, wie die Fondation Brigitte Bardot mitteilte. In nur wenigen aktiven Kinostar-Jahren war Bardot als Kindfrau mit Schmollmund in die Filmgeschichte eingegangen.

«Die Fondation Brigitte Bardot gibt mit grosser Trauer den Tod ihrer Gründerin und Präsidentin, Brigitte Bardot, bekannt, einer weltweit bekannten Schauspielerin und Sängerin, die sich entschlossen hatte, ihre glanzvolle Karriere aufzugeben, um ihr Leben und ihre Energie dem Tierschutz und ihrer Stiftung zu widmen», hiess es in der Mitteilung.

Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte Bardot als «eine Legende des Jahrhunderts». Sie verkörperte ein Leben in Freiheit, schrieb Macron auf der Plattform X. «Französische Existenz, universeller Glanz. Sie hat uns berührt», hiess es in dem Beitrag. Er erinnerte unter anderem an ihre Filme, ihre Stimme, ihren Ruhm und ihre grosszügige Leidenschaft für Tiere.

Die Todesursache wurde zunächst nicht bekanntgegeben. In den letzten Monaten war Bardot für einen kleinen chirurgischen Eingriff im Krankenhaus gewesen. Nach Medienberichten war sie kurze Zeit später noch einmal in der Klinik. Damals hatte ihr Management die Öffentlichkeit aber hinsichtlich ihres Gesundheitszustands beruhigt.

Die am 28. September 1934 in Paris geborene Schauspielerin stammt aus einer katholischen Familie. Als junges Mädchen begann sie eine Ausbildung als Balletttänzerin, dann wurde sie mit 15 Jahren als Foto-Model entdeckt und zu einem der begehrtesten Mannequins.

Brigitte Bardot über die Jahre:

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Brigitte Bardot ist tot

Brigitte Bardot 1956 im Film «Die Braut war viel zu schön».

quelle: moviepix / archive photos
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Ihre sinnliche Schönheit fiel zunächst dem Regisseur Jean Boyer auf, der sie für «Le Trou Normand» erstmals vor die Kamera holte. Das war 1952.

Ikone des französischen Kinos

Danach drehte sie einen Film nach dem anderen. Ihren interntionalen Durchbruch als Schauspielerin schaffte Bardot m Jahr 1956 mit «Und immer lockt das Weib» von Roger Vadim. Darin spielt Bardot ein 18-jähriges Waisenkind, das den Männern den Kopf verdreht. In dem Film, der Mitte der 1950er Jahre gedreht wurde, ging sie an die Grenze dessen, was damals vor der Kamera an Sexualität erlaubt war. Es entstand das Bild: halb Vamp, halb Lolita.

Bardot trug in Filmen wie «Die Verachtung» von Jean-Luc Godard (1963), «Privatleben» von Louis Malle (1962) und «Die Wahrheit» von Henri-Georges Clouzot (1960) ihre Haut und erotische Ausstrahlungskraft natürlich und ungezwungen zur Schau. Weitere Streifen, in denen das Mädchen mit Pferdeschwanz zur Lolita einer ganzen Nation wurde, waren «Ein Weib wie der Satan» (1959) und «Mit den Waffen einer Frau» (1958). Der Nachwelt hinterlässt sie mehr als 45 Filme.

Neben der Filmtätigkeit entdeckte Bardot auch die Welt des Chansons. Bekannt wurde sie vor allem durch die provokativen Lieder des Sängers, Schauspielers und Komponisten Serge Gainsbourg. Zu den bekanntesten Chansons, die er für sie geschrieben hat, gehört «Harley Davidson».

Rückzug aus dem Rampenlicht

Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere in den Jahren 1973/74 verabschiedete sich der Star von der Welt des Films. Sie war des Starrummels müde:

«Ich hasse die Menschen. Mein Gleichgewicht finde ich in der Natur, in der Gesellschaft von Tieren.»

B.B., wie die Schauspielerin von ihrem Publikum auch genannt wurde, zog sich in ihre Villa «La Madrague» in Saint-Tropez zurück und widmete ihr Leben den Tieren. Im Kampf gegen deren schlechte Behandlung gründete sie Mitte der 80er Jahre die Fondation Brigitte Bardot.

Späte Radikalisierung

Bis zum Ende ihrer Filmkarriere führte Bardot ein Jetset-Dasein. Sie lebte und liebte ungeniert und ebnete mit ihrer selbstbestimmten Weiblichkeit der sexuellen Revolution den Weg. Sie war mit Gainsbourg liiert, hatte eine Beziehung mit dem Schauspielerkollegen Jean-Louis Trintignant und war mehrmals verheiratet, unter anderem mit dem Industriellen und Playboy Gunter Sachs.

Im Jahr 1992 heiratete sie einen Freund und Berater von Jean-Marie Le Pen, dem Gründer der Partei der extremen Rechten Front National (heute: RN, Rassemblement National).

Aus ihren rechtsextremen Positionen machte Bardot kein Geheimnis. In den letzten Lebensjahren sorgte sie vor allem wegen menschenfeindlicher Äusserungen und Publikationen gegen Schwule, Frankreichs Linke, Obdachlose oder illegale Einwanderer für Schlagzeilen. (sda/dpa)

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Die beliebtesten Kommentare
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Chluisi
28.12.2025 11:25registriert August 2024
Besonders bemerkenswert: Sie hörte mit 39 mit der Schauspielerei auf - einfach weil es ihr nicht mehr passte.
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tobianalogue
28.12.2025 12:11registriert Mai 2021
Man muss nicht alle ihre politischen Positionen mögen, aber ich bin beeindruckt, dass sie den Mut hatte, stets das freie Wort zu ergreifen!
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Easyjoe
28.12.2025 12:06registriert Dezember 2021
Gina Lollobrigida, Jane Birkin vorletztes Jahr, unlängst Claudia Cardinale, jetzt Brigitte Bardot: Schade wie viele der ikonischen Schauspielerinnen des letzten Jahrtausends uns nun in kurzer Zeit verlassen haben: in ihren Filmen aber bleiben sie unvergesslich, unsterblich.
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