Das Hochmoor «Chlepfibeerimoos» im Grenzgebiet der Kantone Solothurn und Bern ist renaturiert. Damit ist die Zukunft der Naturoase gesichert. Die Moorflächen können wieder feuchter und nährstoffärmer werden.
Damit soll die Verschilfung und die Verbuschung der offenen Moorflächen gebremst werden. Die Naturschutzfachstellen der Kantone Solothurn und Bern setzten in Zusammenarbeit mit Pro Natura, Eigentümer grosser Flächen des Hochmoors, das Regenerations- und Aufwertungsprojekt um.
Das «Chlepfibeerimoos», unmittelbar neben dem Burgäschisee gelegen, ist eines der fünf letzten Hochmoore des Berner Mittellandes und das einzige Hochmoor im Kanton Solothurn. Das rund acht Hektaren grosse Schutzgebiet liegt in den Gemeinden Aeschi SO, Niederönz BE und Herzogenbuchsee.
Die Kosten für das vor drei Jahren gestartete Projekt belaufen sich auf 700'000 Franken. In die Taschen griffen der Bund, die Kantone sowie verschiedene Fonds, unter anderem der Fond Landschaft Schweiz.
Politiker im Sumpf
Zum Abschluss der getanen Arbeit lobten der Berner Regierungsrat Christoph Ammann und der Solothurner Regierungsrat Roland Fürst am Donnerstagnachmittag vor Ort die gute Zusammenarbeit. Gemeinsam sei eines der grössten mittelländischen Hoch- und Übergangsmoore gerettet worden, hiess es.
In einem Punkt besteht jedoch ein feiner Unterschied: Der Kanton Bern spricht von «Chlepfibeerimoos», der Kanton Solothurn von «Chlöpfibeerimoos».
Ein Vertreter von Pro Natura wies darauf hin, dass die Moore in der Schweiz seit 30 Jahren rechtlich geschützt seien. Die Qualität der Moore nehme jedoch noch immer ab.
Regenwasser im Herzen des Moors
Bei den Arbeiten im «Chlepfibeerimoos» ging es darum, die Zukunft des Hochmoors von nationaler Bedeutung zu sichern. Dabei kamen auch schwere Baumaschinen zum Einsatz. Bäume wurden gefällt - und mit dem Helikopter abtransportiert.
Das nährstoffarme Regenwasser im Herz des Gebiets soll nun liegen bleiben, während das nährstoffreiche Wasser möglichst vom Moorkern weggeleitet wird. Die chemischen und physikalischen Werte und die Vegetation werden bis 2019 überwacht, um den Erfolg des Natureingriffes zu prüfen.
Ohne eine Regeneration der Moorfläche hätte das Gehölz gemäss Pro Natura die offenen Moorflächen weiter erobert. Alles wäre zugewachsen. Natur und Landschaft sind einem langsamen Wandel unterworfen: Im 16. Jahrhundert befand sich an der Stelle des «Chlepfibeerimooses» noch ein Kleinsee mit einer offenen Wasserfläche. (sda)