Parlamentswahl in Pakistan begonnen

Parlamentswahl in Pakistan begonnen

25.07.2018, 06:0825.07.2018, 06:08

In Pakistan hat am heutigen Mittwoch die Parlamentswahl begonnen. Zur Wahl in dem stark patriarchal geprägten Land hatten sich mehr als neun Millionen neue Wähler registriert. Insgesamt sind rund hundert Millionen Stimmberechtigte zur Wahl des Parlaments aufgerufen.

Das Rennen um den Posten des Regierungschefs läuft auf einen Zweikampf zwischen der Partei des ehemaligen Premierministers Nawaz Sharif und derjenigen des einstigen Cricket-Stars Imran Khan hinaus. Der Geschäftsmann Sharif wurde vor knapp zwei Wochen bei der Rückkehr nach Pakistan unter Korruptionsverdacht festgenommen. Er ist Spitzenkandidat der regierenden Pakistanischen Muslimliga-Nawaz (PML-N). Khan tritt für die Oppositionspartei Tehreek-e-Insaf (PTI) an. Er biederte sich auf Stimmensuche zuletzt islamistischen Hardlinern an.

Da aber laut Wahlforschern vermutlich keine Partei auf eine regierungsfähige Mehrheit kommen wird, steht der südasiatischen Atommacht eine Hängepartie bevor. Hauptthema des Wahlkampfs war die schlechte Wirtschaftslage.

Viele Anschläge

Die Wahl findet unter strikten Sicherheitsvorkehrungen statt. Insgesamt mehr als 370'000 Soldaten sollen im ganzen Land für einen ordnungsgemässen Ablauf der Wahlen sorgen - so viele wie noch nie in der Geschichte des Landes. Der massive Militäreinsatz und die Präsenz von Soldaten in den Wahllokalen nährten zuletzt aber die Angst vor Wahlmanipulationen. Bei schweren Anschlägen auf Wahlkampfveranstaltungen wurden in den vergangenen Tagen mehr als 175 Menschen getötet, darunter drei Kandidaten.

Cafés, Restaurants und Fahrtendienste wie Careem oder Uber bieten für den Wahltag Gratisgetränke oder Rabatte für Fahrten zu den Wahllokalen an. Diese sind bis 18.00 Uhr lokaler Zeit (15 Uhr MESZ) geöffnet.

Erste inoffizielle Resultate werden am Abend (Ortszeit) erwartet. Insgesamt sind 106 Millionen Pakistaner wahlberechtigt. Es ist die elfte Wahl in dem 207-Millionen-Einwohner-Land, aber erst das zweite Mal, dass eine zivile Regierung die Macht nach einer vollen Legislaturperiode an demokratisch gewählte Nachfolger übergibt. Fast die Hälfte seiner Geschichte seit der Staatsgründung 1947 wurde Pakistan vom Militär geführt. (sda/afp/dpa)

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