Ökonom tritt bei Stichwahl in Litauen gegen Ex-Ministerin an
Der Wirtschaftsexperte Gitanas Nauseda hat bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Litauen Teilergebnissen zufolge die meisten Stimmen erhalten. Er tritt bei der Stichwahl am 26. Mai gegen die ehemalige Finanzministerin Ingrida Simonyte an.
Der Mitte-links-Kandidat und Ministerpräsident Saulius Skvernelis räumte seine Niederlage ein und kündigte an, er werde im Juli zurücktreten.
Knapp 2.5 Millionen Wahlberechtigte waren zur Abstimmung aufgerufen. Insgesamt traten neun Kandidaten an. Die amtierende Präsidentin Dalia Grybauskaite durfte nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal antreten.
Der Ökonom Gitanas Nauseda stieg als unabhängiger Kandidat ins Rennen. In Umfragen zuletzt geführt hatte die konservative Ex-Wirtschaftsministerin Ingrida Simonyte.
Die Stichwahl soll nun am Tag der Europawahl, dem 26. Mai, stattfinden. In Litauen hat das Staatsoberhaupt vorwiegend repräsentative Aufgaben sowie Kompetenzen in der Aussen- und Verteidigungspolitik.
Das dominierende Thema im Wahlkampf waren Einkommensungleichheit und Armut - dabei wuchs die litauische Wirtschaft zuletzt stark. In den vergangenen Jahren ist das Einkommensniveau in dem baltischen Staat kräftig gestiegen. Allerdings ist die Schere zwischen Arm und Reich weiter gross.
Zeitgleich mit der Präsidentenwahl gab es zwei Volksabstimmungen. Die Einwohner des Ostseestaats stimmten einerseits über die Einführung einer doppelten Staatsbürgerschaft und andererseits über die Verringerung der Abgeordnetenanzahl im litauischen Parlament ab. (sda/afp)
