Nach umfangreichen Restaurationsarbeiten erstrahlt die Wandelhalle im Bundeshaus in neuem Glanz. In den letzten zwei Jahren wurden Schäden an Wänden, Decken und Böden behoben. Dank der hohen Bauqualität liess sich die originale Substanz mit geringem Aufwand sichern.
Die Wandelhalle, die den Nationalratssaal an der Südseite umschliesst, ist auf den ersten Blick in einem guten Zustand. Trotzdem hätten Ausbesserungen der letzten Jahrzehnte die «festliche Erscheinung» des Raumes beeinträchtigt, begründete das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) die Sanierungsarbeiten.
Am Dienstag luden die Parlamentsdienste nun Medienschaffende und ein kleines Publikum zu einer Besichtigung der frisch restaurierten Wandelhalle ein, wo sich sonst Lobbyisten und Politiker tummeln.
Die Eingriffe an Decken, Wänden und Böden wurden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege der Stadt Bern vorgenommen. Ausgeführt wurden sie seit dem Sommer 2013 in sieben Etappen - jeweils zwischen den Sessionen. Damit ist die Wandelhalle aus Sicht des BBL wieder «ein Bijou der Handwerkskunst der Belle Epoque».
Politiker auf die Palme gebracht
Doch nicht alle Arbeiten stiessen im Bundeshaus auf Begeisterung. Im Zuge der Restaurierung wollte das BBL Palmen in der Wandelhalle aufstellen. Bei Recherchen war man auf historische Bilder der Halle gestossen, auf denen Palmen in Töpfen zu sehen sind.
Der Bund machte die Rechnung aber ohne die Parlamentarier. Anfang November mussten die Palmen wieder entfernt werden. Mehrere Politiker hatten sich über die Gewächse beschwert. «Ich finde das scheusslich», sagte etwa der Luzerner SVP-Nationalrat Felix Müri dem Bundeshausradio.
Für Unmut sorgte vor allem die Herkunft der Palmen - sie kommen aus dem fernen Florida. Das BBL veranlasste darauf den Abtransport der Palmen. Damit ist das Thema aber noch nicht erledigt. Der Bund hat ein neues Konzept mit Schweizer Pflanzen in Auftrag gegeben. (sda)