Der Gewinn der Raiffeisen-Bankengruppe ist im ersten Halbjahr 2016 deutlich zurück gegangen. Gründe dafür sind unter anderem tiefe Zinsen und Investitionen in neue Projekte.
Raiffeisen will aber, entgegen anderslautenden Gerüchten, am Private Banking-Geschäft festhalten.
«Notenstein La Roche ist unverändert ein wichtiger strategischer Pfeiler», sagte Raiffeisen-Chef Patrik Gisel am Mittwoch an einer Telefonkonferenz zum Halbjahresergebnis. Dies sei wichtig, etwa in Bezug auf die Diversifikation des Kerngeschäftes.
Er betonte aber einmal mehr, dass die Privatbank mit verwalteten Vermögen von 20.8 Milliarden Franken (Stand Mitte 2016) zu klein sei, um langfristig profitabel arbeiten zu können. Gisel nannte erneut die Zielgrösse von mittelfristig rund 40 Milliarden Franken an Vermögen, die man anstrebe. Dabei kämen auch Übernahmen in Frage, aber in erster Linie solle die Bank aus eigener Kraft wachsen.
Aber genau damit hat Notenstein La Roche im Moment Mühe. So musste die Privatbank im ersten Halbjahr 2016 einen Nettogeldabfluss von rund 0.7 Milliarden Franken hinnehmen.
Einen Netto-Abfluss gab es ausserdem beim jüngst verkauften Asset Management Geschäft (Vescore) von 0.5 Milliarden Franken. Bei einem Nettozufluss von 4.2 Milliarden Franken für Raiffeisen selbst ergibt sich für die gesamte Gruppe (nach Abzug von Doppelzählungen) ein Neugeldbetrag von 3.4 Milliarden Franken, wie Gisel aufzeigte. Insgesamt verwaltete Raiffeisen per Mitte Jahr damit 211.7 Milliarden Franken, was ein Anstieg von 1.4 Prozent bedeutete.
Unter dem Strich erzielten die Raiffeisen-Banken im ersten Halbjahr einen Gewinn von 367 Millionen Franken. Das entspricht einem Rückgang um 7.1 Prozent. (sda)