Weniger Demonstranten bei «Gelbwesten»-Protesten in Frankreich

Weniger Demonstranten bei «Gelbwesten»-Protesten in Frankreich

15.12.2018, 14:3615.12.2018, 14:36

Am fünften Protestwochenende in Folge haben die «Gelbwesten» in Frankreich zunächst deutlich weniger Menschen mobilisieren können als zuvor. In Paris standen am Samstagmittag nach Polizeiangaben etwas mehr als 1000 Demonstranten 8000 Sicherheitskräften gegenüber.

Bis zum Mittag seien 46 Menschen in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Polizei. Am vergangenen Samstag waren es zur gleichen Zeit bereits 335 gewesen. Die Proteste seien bis zum Mittag ohne gewalttätige Zwischenfälle verlaufen.

Es sei eine «schwächere Mobilisierung» zu beobachten, auch bei den gewaltbereiten Demonstranten, sagte Polizeisprecherin Johanna Primevert dem Fernsehsender BFMTV. Als Zeichen der Entspannung waren der Eiffelturm sowie der Louvre und andere Museen am Samstag geöffnet - anders als noch vor einer Woche. Auch die Cafés im Zentrum der Stadt waren wieder geöffnet.

Am vergangenen Wochenende hatten in ganz Frankreich nach offiziellen Angaben 136'000 Menschen demonstriert, allein in Paris waren es demnach 10'000. Es hatte zum Teil heftige Zusammenstösse zwischen Polizei und Demonstranten gegeben. Tränengas wurde eingesetzt, Autos und Barrikaden brannten.

Macron hatte zu Wochenbeginn als Reaktion auf die Proteste unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns verkündet. Die Regierung appellierte zudem an die Aktivisten, nach dem tödlichen Anschlag in Strassburg auf neue Kundgebungen zu verzichten. Gemässigte «Gelbwesten» riefen zu einer «Ruhepause» und zum «Dialog» mit der Regierung auf.

Die «Gelbwesten» fordern seit Wochen den Rücktritt Macrons sowie Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne.

In Belgien kam es am Freitagabend zu einem Todesfall in Zusammenhang mit den Protesten. Ein Autofahrer starb, nachdem er in einen Lastwagen gefahren war, der aufgrund einer Strassensperre der «Gelbwesten» auf französischer Seite abgebremst hatte. Der Unfall ereignete sich nach Angaben französischer Behörden in der Region Erquelinnes an der Grenze zu Frankreich. (sda/afp)

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